Johannes 6:22-71

Johannes 6:22-71 NGU2011

Die Menschenmenge, die auf der anderen Seite des Sees geblieben war, ´fragte sich` am nächsten Morgen, ´wo Jesus wohl sein könnte`. Sie hatten ja gesehen, dass nur ein einziges Boot am Ufer gelegen hatte und dass die Jünger damit abgefahren waren, ohne dass er zu ihnen ins Boot gestiegen war. Inzwischen kamen von Tiberias andere Boote herüber und legten in der Nähe der Stelle an, wo die Menge nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatte. Als die Leute schließlich merkten, dass Jesus nicht mehr da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in diese Boote und setzten nach Kafarnaum über, um ihn dort zu suchen. Und auf der anderen Seite des Sees fanden sie ihn dann auch. »Rabbi«, fragten sie ihn, »wann bist du denn hierher gekommen?« Jesus entgegnete: »Ich will euch sagen, warum ihr mich sucht: Ihr sucht mich nur, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Aber was Gott euch durch die Wunder sagen will, wollt ihr nicht verstehen. Statt euch nur um die vergängliche Nahrung zu kümmern, bemüht euch um die Nahrung, die Bestand hat und das ewige Leben bringt. Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben, denn ihn hat Gott, der Vater, als seinen Bevollmächtigten bestätigt.« Da fragten sie ihn: »Was für Dinge müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen?« Jesus antwortete: »Gottes Wille wird dadurch erfüllt, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.« Doch nun sagten sie: »Wenn wir dir glauben sollen, ´dass du von Gott gesandt bist,` dann lass uns ein Wunder sehen, das es uns beweist. Wo bleibt dieser Beweis? Damals in der Wüste haben unsere Vorfahren Manna gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: ›Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.‹« Jesus erwiderte: »Ich sage euch: Das Brot vom Himmel hat euch nicht Mose gegeben; es ist mein Vater, der euch das wahre Brot vom Himmel gibt. Denn das Brot, das Gott gibt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben schenkt.« »Herr«, sagten sie da zu ihm, »gib uns immer von diesem Brot!« Jesus antwortete: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Aber es ist, wie ich euch schon gesagt habe: Trotz allem, was ihr von mir gesehen habt, glaubt ihr nicht. Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausweisen. Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich selber will, sondern um den Willen dessen zu erfüllen, der mich gesandt hat. Und der Wille dessen, der mich gesandt hat, ist, dass ich von all denen, die er mir gegeben hat, niemand verloren gehen lasse, sondern dass ich sie an jenem letzten Tag vom Tod auferwecke. Ja, es ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat; und an jenem letzten Tag werde ich ihn auferwecken.« Die Juden waren empört darüber, dass Jesus gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.« »Ist das nicht Jesus, der Sohn von Josef?«, sagten sie. »Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Wie kann er da behaupten, er sei vom Himmel herabgekommen?« »Warum seid ihr so empört?«, sagte Jesus zu ihnen. »Hört auf, so zu reden! Niemand kann von sich selbst aus zu mir kommen. Der Vater, der mich gesandt hat, muss ihn zu mir ziehen. Und wer zu mir kommt, den werde ich an jenem letzten Tag auferwecken. Es heißt in der Schrift bei den Propheten: ›Sie werden alle von Gott selbst gelehrt sein.‹ Jeder, der auf das hört, was der Vater sagt, und von ihm lernt, kommt zu mir. Das heißt nun aber nicht, dass irgendjemand den Vater gesehen hat. Nur der eine, der von Gott kommt, hat den Vater gesehen. Ich versichere euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Vorfahren, die in der Wüste das Manna gegessen haben, sind gestorben. Hier aber ist das ´wahre` Brot, das vom Himmel herabkommt: Wer davon isst, wird nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Dieses Brot, das ich ihm geben werde, ist mein Fleisch; ich gebe es hin für das Leben der Welt.« Unter den Juden kam es daraufhin zu einer heftigen Auseinandersetzung. »Wie kann dieser Mensch uns sein Fleisch zu essen geben?«, fragten sie. Jesus aber sagte zu ihnen: »Ich versichere euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn an jenem letzten Tag auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Der Vater, der lebendige ´Gott`, hat mich gesandt, und ich lebe durch ihn. Genauso wird auch der, der mich isst, durch mich leben. Das ist also das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Bei diesem Brot ist es nicht wie bei dem, das die Vorfahren gegessen haben. Sie sind gestorben; aber wer dieses Brot isst, wird ewig leben.« Diese Dinge sagte Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte. Empört sagten viele seiner Jünger: »Was er da redet, ist eine Zumutung! Wie kann man von jemand verlangen, sich so etwas anzuhören?« Jesus war sich bewusst, dass die Jünger über seine Worte empört waren. »Daran nehmt ihr Anstoß?«, fragte er sie. »Und ´was werdet ihr sagen,` wenn ihr den Menschensohn in den Himmel zurückkehren seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch ist dazu nicht fähig. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. Aber es sind einige unter euch, die glauben nicht.« Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wusste auch, wer es war, der ihn verraten würde. Er schloss mit den Worten: »Aus diesem Grund habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich selbst aus zu mir kommen; es kann nur durch das Wirken des Vaters geschehen.« Von da an zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr. Da fragte Jesus die Zwölf: »Wollt ihr etwa auch weggehen?« – »Herr, zu wem sollten wir gehen?«, antwortete Simon Petrus. »Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen, und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige bist, den Gott gesandt hat.« Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: »Habe ich nicht euch alle zwölf erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel!« Er meinte damit Judas, den Sohn von Simon Iskariot. Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.

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