Weizen, Unkraut und das Warten auf Gerechtigkeit

Wir haben die Vollmacht, Satan zu binden. Wir haben die Macht, Schlangen aufzuheben. Wir sind mehr als Überwinder. Gott ist für uns und nicht gegen uns. Keine Waffe, die gegen uns geschmiedet wird, wird Erfolg haben. Die Gerechten werden nicht verlassen werden. All diese Verheißungen und noch mehr aus der Bibel sind wahr. Aber das gilt auch für die Worte Jesu im heutigen Abschnitt.

Das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut (Zunder) wird oft verwendet, um uns daran zu erinnern, dass zu gegebener Zeit die Gerechten neben den Bösen offenbar werden. Die Botschaft lautet oft: „Mach dir keine Sorgen – tu weiterhin das Richtige; zu gegebener Zeit wird alles offenbar werden.“ Wir verwenden dieses Gleichnis jedoch oft, um unsere Lebensumstände hier auf Erden zu erklären. Das allgemeine Prinzip mag wahr sein – die Zeit offenbart tatsächlich, was im Herzen der Menschen ist. Aber in diesem Gleichnis spricht Jesus vom Tag des Gerichts. Er ist der Bauer, und diejenigen, die wirklich zum Feind gehören, werden am Ende der Welt offenbart werden.

Warum ist diese Unterscheidung wichtig? In einer Welt, in der Ergebnisse sofort sichtbar sind, können wir leicht in die Falle tappen, zu denken, dass „die Zeit gekommen ist“ diese Seite der Ewigkeit bedeutet. Aber in der heutigen Passage wird uns das nicht gelehrt. Der Böse und seine Handlanger werden uns vielleicht erst am Tag des Gerichts offenbart. Erst dann werden alle, die Sünde verursachen, und alle, die Böses tun, beseitigt werden – und die wahrhaft Gerechten werden erstrahlen. Wenn wir nicht bereit sind, diese schwierige und oft schmerzhafte Wahrheit zu akzeptieren, können wir uns in unserem Warten auf Rechtfertigung ablenken lassen und in die Falle des Feindes tappen, die aus Beleidigung, Bitterkeit und Enttäuschung über den Herrn besteht.

Fragen zum Nachdenken: Werde ich in irgendeinem Bereich meines Lebens vom Feind benutzt? Stimme ich nur den positiven Verheißungen in der Bibel zu? Bin ich bereit zu akzeptieren, dass die Gerechtigkeit oder Anerkennung, auf die ich warte, möglicherweise nicht vor dem Tag des Gerichts kommen wird? Habe ich den Heiligen Geist gebeten, mein Herz von aller Bitterkeit, Beleidigung oder Enttäuschung in meinem Streben nach Rechtfertigung zu heilen?