1. Mose 37
37
Kapitel 37
Joseph, der Bevorzugte unter seinen Brüdern
1 #
1Mo 26,2-5 vgl.
Hebr 11,8-16
Jakob aber wohnte in dem Land, in dem sein Vater ein Fremdling war, im Land Kanaan.
2Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph war 17 Jahre alt, als er mit seinen Brüdern das Vieh hütete, und er war als Knabe bei den Söhnen#1Mo 35,25-26 Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters; und Joseph brachte#1Sam 2,22-25; Joh 7,7; 1Kor 1,11 vor ihren Vater, was man ihnen Schlimmes nachsagte.
3Israel aber hatte Joseph lieber#vgl. 1Mo 44,20 als alle seine Söhne, weil er ihn in seinem Alter bekommen hatte; und er hatte ihm einen bunten Leibrock#Ri 5,30; 2Sam 13,18 machen lassen. 4Als nun seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn lieber hatte als alle seine Brüder, hassten#1Mo 49,23-24; Joh 15,18.25 sie ihn und wollten ihn nicht mehr mit dem Friedensgruß grüßen#1Sam 17,22.
5Joseph aber hatte einen Traum#s. 1Mo 28,12 und verkündete ihn seinen Brüdern; da hassten sie ihn noch mehr. 6#1Mo 44,18; Ri 9,7Er sprach nämlich zu ihnen: Hört doch, was für einen Traum ich gehabt habe: 7#1Mo 42,6; 43,26; 44,14Siehe, wir banden Garben auf dem Feld, und siehe, da richtete sich meine Garbe auf und blieb stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsumher und warfen sich vor meiner Garbe nieder!
8 # vgl.
2Mo 2,14; 1Sam 10,27; Lk 19,14; Joh 7,5 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du etwa unser König werden? Willst du über uns herrschen? Darum hassten sie ihn noch mehr, wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.
9Er hatte aber noch einen anderen#1Mo 37,6 vgl. 1Mo 41,25.32 Traum, den erzählte er seinen Brüdern auch und sprach: Seht, ich habe wieder geträumt, und siehe, die Sonne#1Mo 37,10; 43,28; 50,15-21; Apg 7,9-14 und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder!
10 #
Jes 60,14; Offb 3,9 Als er aber das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, tadelte ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Sollen etwa ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und uns vor dir bis zur Erde niederbeugen? 11Und seine Brüder waren eifersüchtig#Mt 27,18; Apg 7,9 auf ihn; sein Vater aber bewahrte#5Mo 4,2; Spr 6,20; Lk 2,19 das Wort [im Gedächtnis].
Joseph wird von seinen Brüdern verkauft
12Als aber seine Brüder nach Sichem#1Mo 33,18-19 gegangen waren, um die Schafe ihres Vaters zu weiden, 13da sprach Israel zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder [die Herde] in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden#1Sam 17,17-18; Lk 20,13! Er aber sprach: Hier#Hebr 10,7.9 bin ich! 14Da sprach er zu ihm: Geh doch und sieh, ob es gut steht um deine Brüder und ob es gut steht um die Herde, und bring mir Bescheid! So sandte er ihn aus dem Tal Hebron#1Mo 35,27, und er wanderte nach Sichem.
15 # vgl.
Ri 4,22; 2Kö 6,19; Joh 1,39 Da traf ihn ein Mann, als er umherirrte auf dem Feld; der fragte ihn und sprach: Was suchst du? 16Er antwortete: Ich suche meine Brüder#vgl. Hebr 2,1; sage#Hl 1,7 mir doch, wo sie weiden! 17Der Mann antwortete: Sie sind von hier fortgezogen; denn ich hörte sie sagen: Lasst uns nach Dotan#2Kö 6,13 ziehen! Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie in Dotan. 18#1Sam 19,1; Ps 31,14; 37,12.32; 94,21; Mt 21,38; 27,1; Apg 23,12Als sie ihn nun von ferne sahen, ehe er in ihre Nähe kam, beschlossen sie, ihn heimlich umzubringen.
19Und sie sprachen zueinander: Seht, da kommt der Träumer daher! 20#Spr 1,11.16; 18,19; 27,4; Jes 28,15Und nun kommt und lasst uns ihn töten und in eine Zisterne werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; dann wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird! 21#1Mo 42,22Als Ruben dies hörte, rettete er ihn aus ihren Händen, indem er sprach: Wir wollen ihn nicht ums Leben bringen! 22#s. 1Mo 37,21Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt kein Blut! Werft ihn in die Zisterne dort in der Wüste, aber legt nicht Hand an ihn! Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten und ihn wieder zu seinem Vater bringen.
23Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da zogen sie ihm das Gewand#1Mo 37,3.31-32 vgl. Ps 22,19; Mt 27,28 aus, den bunten Leibrock, den er trug; 24#1Mo 42,21; Jer 38,6 vgl. Joh 1,11und sie ergriffen ihn und warfen ihn in die Zisterne; die Zisterne aber war leer, und es war kein Wasser darin.
25Darauf setzten sie sich nieder, um zu essen#vgl. Spr 30,20; Am 6,6. Als sie aber ihre Augen hoben und sich umsahen, siehe, da kam eine Karawane von Ismaelitern von Gilead daher, deren Kamele trugen Tragakanth, Balsam#1Mo 43,11; Hl 4,14; 5,1; Jer 8,22 und Ladanum, und sie zogen hinab, um es nach Ägypten zu bringen.
26 #
1Mo 4,10; Hi 16,18 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was gewinnen wir damit, dass wir unseren Bruder töten und sein Blut verbergen? 27#1Mo 29,14Kommt, wir wollen ihn den Ismaelitern verkaufen und nicht selbst Hand an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch! Und seine Brüder stimmten zu. 28Als nun die midianitischen#1Mo 25,2 Kaufleute vorbeikamen, zogen sie Joseph aus der Zisterne herauf und verkauften#1Mo 45,4-5; Ps 105,17; Mt 26,15; Apg 7,9 ihn den Ismaelitern für 20 Silberlinge; und diese brachten Joseph nach Ägypten.
29Als nun Ruben zur Zisterne zurückkam, siehe, da war Joseph nicht mehr in der Zisterne! Da zerriss#1Mo 37,34; Ri 11,35; Joel 2,13 er sein Gewand, 30#1Mo 42,13.36kehrte zu seinen Brüdern zurück und sprach: Der Knabe ist verschwunden! Und ich, wo soll ich hin?
31 #
1Mo 37,3.23 Sie aber nahmen Josephs Leibrock und schlachteten einen Ziegenbock, tauchten den Leibrock in das Blut; 32und sie schickten den bunten Leibrock ihrem Vater und ließen ihm sagen: Das haben wir gefunden; sieh doch, ob es der Leibrock deines#1Mo 37,3 Sohnes ist oder nicht!
33 #
1Mo 42,36; 44,28 Und er erkannte ihn und sprach: Es ist der Leibrock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen! Joseph ist gewiss zerrissen worden! 34#1Mo 37,29; 2Sam 3,31; 2Kö 6,30; 19,1Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden#37,34 d.h. er trug ein grob gewebtes oder aus Ziegenhaarfilz gemachtes Gewand als Ausdruck der Trauer. und trug lange Zeit Leid um seinen Sohn. 35Da machten sich alle seine Söhne und Töchter auf, um ihn zu trösten#2Sam 12,17; Ps 77,1-3; Jer 31,15; er aber wollte sich nicht trösten lassen, sondern sprach: Ich höre nicht auf zu trauern, bis ich zu meinem Sohn hinabfahre#1Mo 44,29-31 ins Totenreich! So beweinte ihn sein Vater.
36Aber die Midianiter#1Mo 37,28; 25,1-2 verkauften ihn nach Ägypten, an Potiphar#1Mo 39,1, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwache.
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