Hiob 6:1-15

Hiob 6:1-15 SCH2000

Da antwortete Hiob und sprach: O dass man meinen Unmut wiegen könnte und mein Unglück auf die andere Waagschale legte! Denn nun ist es schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte so ungestüm. Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich. Schreit auch ein Wildesel auf der Grasweide, oder brüllt ein Stier, wenn er Futter hat? Lässt sich etwa Fades ohne Salz essen? Oder findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack? Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein tägliches Brot, mir zum Ekel! O dass doch meine Bitte in Erfüllung ginge, und Gott mein Verlangen gewährte: dass doch Gott sich entschlösse, mich zu zermalmen, seine Hand ausstreckte, um mich abzuschneiden! So bliebe mir noch der Trost — und ich frohlockte darüber im schonungslosen Schmerz —, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet habe! Wie groß ist denn meine Kraft, dass ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, dass meine Seele sich gedulden soll? Ist mir denn die Kraft der Steine gegeben? Ist mein Fleisch denn aus Erz? Bin ich denn nicht hilflos und jeder Stütze beraubt? Dem Verzagten gebührt Mitleid von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen. Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die vergehen