Früchte des Geistes sehen & leben 2. Für Kinder & Familien.Beispiel

Tag 1: Güte

Das Wort „Güte“ hört sich vielleicht ein bisschen altbacken an. Aber dahinter steht ein Wort, das wir alle ganz schön oft benutzen, nämlich „gut“. Wenn dich jemand fragt: „Wie geht es dir?“, ist die Standardantwort „gut“. Wenn das Abendessen lecker ist und schmeckt, dann finde ich: Das war ein richtig „gutes“ Essen. Ein schickes T-Shirt, das ausgezeichnet passt, ist „gut“. Freunde sind „gut“, wenn ich ihnen vertrauen kann und wir zusammen Spaß haben. „Gute“ Videospiele, Filme oder Bücher sind aufregend und entführen mich in eine andere Welt. Faszinierend, dass so viele verschiedene Dinge alle „gut“ sein können. Was steckt dahinter?

Was gut ist, erfüllt uns, macht uns Freude, lässt uns aufatmen und taucht das Leben in ein schönes Licht. Wie sind dann gütige Menschen? Sie sind auf unserer Seite, auch wenn wir Fehler machen. Sie hören uns wirklich zu. Sie sagen uns, dass sie uns lieb haben. Güte ist die vielleicht wichtigste Eigenschaft Gottes.

Was meint dann Paulus, wenn er sagt „Güte“ - „Gut-Sein“ ist eine Frucht des Geistes? Hier geht es nicht darum, perfekt zu sein und keine Fehler mehr zu machen. Und es geht nicht darum, sich jeden Tag aus eigener Kraft abzumühen.

Gutsein ist eine Einladung an uns, gemeinsame Sache mit Gott zu machen. Wenn wir gütig sind, können unsere Freunde oder Geschwister etwas davon spüren, wie Gott ist. Güte ist ein Spiegelbild von Gott, hier, heute, an einem ganz normalen Tag.

Als Gabriela ein kleines Mädchen war, erlebte sie zuhause eine Menge Schwierigkeiten und Schmerz. Ihr Vater war nicht besonders fürsorglich zu ihr, ihrer Mutter und ihren fünf Geschwistern. Sie wuchsen in einem Umfeld von Armut und Leid auf. Gabriela dachte, dass ihr Leben niemals besser werden würde.

Nachdem sie Teil eines Kinderzentrums ihrer Gemeinde geworden ist, veränderte sich ihr Leben nach und nach. Sie wurde liebevoll umsorgt und bekam alles, was sie brauchte. Sie hat die Kraft des Guten aus erster Hand erlebt. Ein Geschenk Gottes.

Mittlerweile ist Gabriela groß und geht nicht mehr in das Kinderprogramm. Jetzt möchte sie die Liebe und Güte, die sie erlebt hat, anderen weitergeben.

In ihrer Freizeit erzählt sie jüngeren Schülern von Gottes Liebe für sie. Sobald sie arbeitet, möchte sie selbst arme Kinder unterstützen. Gottes Güte zeigt sich dort, wo wir die Liebe zurückgeben können, die wir selbst erlebt haben.

Probier‘ es selbst: Wie kannst du selbst gut zu anderen sein? Vielleicht kannst du jemandem einen netten Brief schreiben oder etwas Schönes malen? Oder einer Freundin bei den Hausaufgaben helfen? Oder dich mit dem Mitschüler anfreunden, der immer allein ist? Wem könnt ihr gemeinsam als Familie etwas Gutes tun? Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Gebet: Lieber Gott, danke, dass Du mir Gutes schenken möchtest. Alles, was mir gut tut, ist Dein Geschenk. Zeige mir, wie ich den Leuten in meinem Leben Gutes tun kann. Erinnere mich daran, dass ich das nicht perfekt machen muss, sondern Du mit dabei bist und mir dafür die Kraft gibst. Amen.