Jesus am Kreuz

Einstieg

• Was bedeutet für dich das Kreuz?
• Was verbindest du mit Karfreitag? Wie verbringst du diesen Tag?

Hinführung: Worum geht es?

Das Kreuz zeigt: Gott ist anders, als Menschen Ihn gerne gehabt hätten. Er durch-kreuzt menschliche Erwartungen. In einer Zeit, in der viele um gute Darstellung und Posen bemüht sind - um ein aufpoliertes Profilbild, große Community, Applaus, Glamour und Stärke - spricht das Kreuz eine andere Sprache. Dort hängt Jesus verlassen und von vielen verhöhnt. Dort hängt einer, der Sein Leben verliert - für dich. Jesus nimmt dieses Kreuz auf Sich, weil Er um Liebe wirbt.

Er hat ein Ziel vor Augen: Er will dich und dein Vertrauen zurückgewinnen.

Bibel lesen

Bibeltext: Lukas 23,32-43 (NGÜ)

Zusammen mit Jesus wurden auch zwei andere Männer zur Hinrichtung geführt, zwei Verbrecher. Als sie an die Stelle kamen, die „Schädel” genannt wird, kreuzigten die Soldaten Ihn und die beiden Verbrecher, den einen rechts und den anderen links von Ihm. Jesus aber sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.” Die Soldaten warfen das Los um Seine Kleider und verteilten sie unter sich. Das Volk stand dabei und sah zu. Und die führenden Männer sagten verächtlich: „Anderen hat Er geholfen; soll Er Sich doch jetzt selbst helfen, wenn Er der von Gott gesandte Messias ist, der Auserwählte!” Auch die Soldaten trieben ihren Spott mit Ihm; sie traten zu Ihm hin, boten Ihm Weinessig an und sagten: „Wenn Du der König der Juden bist, dann hilf Dir selbst!” Über Seinem Kopf war eine Aufschrift angebracht; sie lautete: „Dies ist der König der Juden.” Einer der beiden Verbrecher, die mit Ihm am Kreuz hingen, höhnte: „Du bist doch der Messias, oder nicht? Dann hilf Dir selbst, und hilf auch uns!” Aber der andere wies ihn zurecht. „Fürchtest du Gott auch jetzt noch nicht, wo du doch ebenso schlimm bestraft worden bist wie dieser Mann und wie ich?”, sagte er zu ihm. „Dabei werden wir zu Recht bestraft; wir bekommen den Lohn für das, was wir getan haben. Er aber hat nichts Unrechtes getan.” Dann sagte er: „Jesus, denk an mich, wenn Du Deine Herrschaft als König antrittst!” Jesus antwortete ihm: „Ich sage dir: Heute noch wirst du mit Mir im Paradies sein.”

Lies den Bibelabschnitt und denke über folgende Fragen nach:

• Wo bleibst du hängen?
• Was spricht dich an? - Was findest du auf Anhieb klasse?
• Wo geht dir ein Licht auf? - Wo machst du eine wichtige Entdeckung?
• Was ärgert dich? - Was verstehst du nicht?
  

Alternativ: Fünf-Finger-Methode

Lies den Bibeltext möglichst laut und erkunde ihn für dich anhand der Fünf-Finger-Methode:

■ Daumen = das gefällt mir am Text

■ Zeigefinger = darauf macht mich der Text aufmerksam

■ Mittelfinger = das stinkt mir an diesem Text

■ Ringfinger = hier entdecke ich etwas von der Treue Gottes

■ kleiner Finger = das kommt mir in diesem Text zu kurz

Kurze Erklärungen zum Text

Gemäss Lukas hat Jesus Seinen Todeskampf vor allem im Garten Gethsemane und nicht so sehr am Kreuz ausgetragen (22,44). Am Kreuz ist Er „unbegreiflicherweise“ frei, für Seine Feinde zu beten. Viele andere, die vor Ihm hingerichtet worden waren, haben noch im Sterben ihre Henker verflucht. Doch Jesus bittet für sie um Vergebung.

Vergebung bringt das Leben des Himmels auf die Erde. Vergebung bringt Gottes Zukunft in unsere Gegenwart. Damit das Leben nicht immer mehr und ständig und für jeden durcheinandergebracht wird, hat Jesus den Kreislauf der Vergeltung und Rechthaberei durchbrochen. Der einzig Gerechte stirbt einmal für alle. Der Unschuldige wird schuldig gesprochen und lässt Sich von den Schuldigen verhöhnen.

Was für eine Treue! Wenn jemand eine solche Abfuhr erhält und nicht verbittert, sondern um Vergebung bittet für die, die Seine Liebe zurückweisen.

Es ist kaum zu fassen, wie Jesus hier reagiert: „Vater vergib ihnen. Denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Voller Vergebung, voller Gnade ist dieser Mann. Er muss Gottes Sohn sein, denn diese Liebe kann nicht von dieser Welt sein.

Interaktion

Denke nach (für dich allein)

- Wann, was und von wem wurde dir zuletzt vergeben?
- Denke an eine Situation, in der ein Mensch an dir schuldig geworden ist. Wie hast du dich gefühlt?
- Wer oder was hilft dir, anderen zu vergeben?
- Was kannst du leicht vergeben? Was nicht? Worin besteht (für dich) der Unterschied?
- Wie wäre es, wenn jeder von uns nur einen Tag nach dem Prinzip leben würde: Vergebt einander, wie Gott euch durch Christus vergeben hat?

Challenge für den Tag

Vergebung ist im Kern der freiwillige Verzicht auf Ausgleich. Notiere, was du durch Vergebung verlierst und was du gewinnst.

Gebet

Jesus, ich danke Dir für Dein Leben, für Deine Liebe.
Ich danke Dir für Deinen Tod am Kreuz,
wie Du zwischen Himmel und Erde alles verbindest
und mich mit Gott
und mir meine Schuld vergibst.
Hilf mir, auch anderen zu vergeben,
Wo sie an mir schuldig geworden sind.
Ich überlasse Dir die Schuld und meine Verletzungen
und entscheide mich, nicht nachzutragen.
Ich bitte dich um Heilung. Hilf mir, die freizugeben, die an mir schuldig wurden,
und selbst frei zu werden, um wieder neu zu vertrauen.
Amen.

(von Bernd Pfalzer - EC Deutschland)