Gaben oder Früchte des Geistes?Beispiel

Ich habe oft gehört, dass jemand sagt: "Ich habe die Frucht des Geistes, das genügt mir, also will ich keine geistigen Gaben. Ich kenne Leute, die diese Gaben ausüben und ein schlechtes Zeugnis haben".

Zunächst einmal wollen wir etwas klarstellen: Das Problem, dass Menschen geistliche Gaben ausüben (wie in Zungen reden, prophezeien, für Kranke beten oder Dämonen austreiben), ohne Jesus ähnlich zu sein, ist nicht neu. Jesus hat bereits darüber gesprochen.

Er sagte: "Nicht alle, die in meinem Namen beten, Wunder tun oder prophezeien, sind mir bekannt." Das bedeutet, dass es Menschen gibt, die im Namen Jesu prophezeien und Dämonen austreiben können, ohne dass sie von ihm gekannt sind.

Als Paulus den Korinthern schrieb, musste er dieses Verhalten korrigieren und erklären. Er sagte Folgendes: "Wenn ich auch in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, wenn ich nicht die Liebe habe, so bin ich doch ein tönendes Erz und eine klingende Zimbel."

Das Reden in Zungen ist zwar eine Gabe Gottes, aber kein Zeichen von Reife. Es gibt keinen Grund, sich damit zu brüsten. Ein Christ, der in Zungen redet, sollte nicht denken, dass der Herr alles, was er tut, gut heißt; es ist eine Gabe des Heiligen Geistes.

Wenn du jemanden siehst, der in Zungen redet, Jesus anbetet und Gott gegenüber Geheimnisse äußert, ist das bewundernswert. Es ist jedoch zwingend notwendig, alle Dinge zu prüfen, wie die Bibel in 1. Thessalonicher 5,21 betont. Egal also, welche Ansprüche oder Machtdemonstrationen jemand im Leben hat, das ist keine Garantie für sein Verhalten.

Ein konkretes Beispiel wäre, wenn du für einen Stromversorger wie EDF in Frankreich arbeiten würdest. Stell dir vor, deine Aufgabe wäre es, Strom in neu zu bauenden Häusern zu installieren oder an Hochspannungsleitungen zu arbeiten, die eine große Leistung liefern. Das macht dich nicht automatisch zu einem perfekten Ehemann, einem vorbildlichen Bürger oder einem Menschen, der in allen Dingen hervorragend ist. Es ist entscheidend zu verstehen, dass die Ausübung der geistigen Gaben nicht bedeutet, unsere eigene Macht zu kommunizieren. Vielmehr sind wir Kanäle, durch die die Kraft Gottes wie elektrische Kabel durch uns fließen kann.

Es ist üblich, die Zustimmung Gottes mit der Ausübung der geistlichen Gaben zu verwechseln. Es ist durchaus möglich, ein Jesus ähnlicher, heiliger Mensch mit einem guten Charakter und einer vorbildlichen Reife zu sein, während man gleichzeitig die geistlichen Gaben ausübt, was vorzuziehen ist. Andererseits kann man auch eine liebevolle Person sein, der es an Kraft mangelt. Oder jemand, der die geistigen Gaben ausübt, dem es aber an Liebe mangelt, was, wie Paulus erwähnt, gleichbedeutend damit ist, wie "tönendes Erz" zu sein. Diese Dualität kann das Zeugnis des Evangeliums gefährden und die Menschen abstoßen. Deshalb ist es so wichtig zu verstehen, dass das Wichtigste im christlichen Leben die richtige Balance zwischen der Manifestation der Macht und der Liebe Gottes ist.

Lass uns gemeinsam beten:

Heiliger Geist, ich erkenne an, dass du dem einen oder anderen Gaben gibst, aber das ist nicht unbedingt ein Zeichen deiner Zustimmung. Ich möchte in den Gaben wandeln, aber ich möchte dir auch in meinem täglichen Verhalten gefallen und dafür brauche ich deine Gnade. Bitte komm mir zu Hilfe! Im Namen Jesu, Amen.

David Théry
Praktische Unterweisungen, um Gott zu erfahren