In der Gabe der Prophetie wachsenBeispiel
Prophetie und Neuer Bund: Den Unterschied verstehen
Um das Prophetenamt, in dem wir uns heute bewegen, vollständig zu verstehen, ist es von größter Wichtigkeit zu erkennen, dass es sich vom Prophetenamt des Alten Bundes unterscheidet. Obwohl es gewisse Ähnlichkeiten gibt, bleiben grundlegende Unterscheidungen bestehen. Im Alten Bund wurden die Worte eines Propheten Gottes als das Wort Gottes selbst betrachtet, ohne die Möglichkeit, es in Frage zu stellen. Im Neuen Bund hingegen wird nur die Heilige Schrift, die Bibel, als das Wort Gottes anerkannt, auch wenn ein Prophet heute göttliche Inspirationen erhalten kann.
Der Apostel Paulus veranschaulicht diese Tatsache deutlich. In 1. Korinther 14:29 fordert er, die Prophezeiungen zu beurteilen, und in 1. Thessalonicher 5:20-21 ermutigt er dazu, das Gute in Bezug auf die Prophezeiungen zu prüfen und festzuhalten. Dies weist darauf hin, dass die Worte der Propheten des Neuen Bundes einer geistlichen Unterscheidung unterliegen und nicht blindlings als unfehlbar oder schlimmer noch als gleichwertig mit der Heiligen Schrift akzeptiert werden sollten.
Dieser Aspekt des Neuen Bundes hat wichtige Auswirkungen für diejenigen, die ein prophetisches Amt ausüben. Es ist entscheidend, dass menschliche prophetische Worte niemals mit dem geschriebenen Wort Gottes gleichgesetzt werden dürfen. Jedes prophetische Wort, auch wenn es inspiriert ist, muss der schriftlichen Überprüfung unterzogen werden und darf ihr niemals widersprechen. Die Verkündung, dass jedes Wort eines Propheten das Wort Gottes sei, kann zu schwerwiegenden Fehlentwicklungen wie Manipulation oder geistiger Kontrolle führen.
Der Neue Bund ruft zu Demut in der Art und Weise auf, wie die Propheten ihr Amt ausüben. Wie Paulus in 1. Korinther 13,9 sagt: „Wir prophezeien teilweise.“ Das bedeutet, dass kein Prophet behaupten kann, alles zu wissen oder einen vollständigen Einblick in Gottes Plan zu haben. Die Anerkennung dieser Grenze ist wesentlich und fördert eine Haltung der Abhängigkeit von Gott.
Ein Beispiel aus dem Leben verdeutlicht die Bedeutung dieses Grundsatzes. Bei einem Treffen mit einer Pastorengruppe behauptete ein Pastor, dass alle Worte eines in ihrer Kirche anerkannten Propheten von nun an als Wort Gottes betrachtet würden. Solche Aussagen stellen eine ernste geistliche Gefahr dar, da sie darauf hinauslaufen, menschlichen Worten eine absolute göttliche Autorität zuzusprechen. Bei der Beurteilung von Prophezeiungen muss, wie Paulus lehrte, stets das Unterscheidungsvermögen vorherrschen, um jegliche Fehlentwicklung zu vermeiden.
Das prophetische Amt im Neuen Bund beruht auf göttlicher Inspiration, bleibt aber unvollkommen und erfordert eine ständige Unterwerfung unter das geschriebene Wort Gottes. Gläubige sollten daran denken, dass Prophezeiungen, so inspiriert sie auch sein mögen, niemals die Heilige Schrift ersetzen oder ihr widersprechen können.
Jeremy Pothin
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Das prophetische Amt heute wirft viele Fragen auf: Wie unterscheidet man die Rolle der Prophetie unter dem Neuen Bund, wo liegen ihre Grenzen und Anforderungen? Dieser Inhalt erforscht die partielle, progressive und bedingte Natur von Prophezeiungen und bietet biblische Schlüssel für geistliches Wachstum und unterscheidungsfähiges Navigieren.
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Wir möchten uns bei Jérémy Pothin für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.jeremypothin.com/deutsch