Geistlicher Missbrauch in der KircheBeispiel

Geistlicher Missbrauch in der Kirche

Geistlicher Missbrauch ist ein wenig beachtetes Thema, das jedoch für unser geistliches Leben und die Gesundheit der Kirche von entscheidender Bedeutung ist. Aus dieser Überzeugung heraus erlaube ich mir, über dieses Thema zu sprechen, das heute in der Kirche präsent ist, da die Auswirkungen dieses schädlichen Einflusses sichtbar sind und viele Menschen betreffen, ohne dass sie sich dessen bewusst sind.

Paulus warnt in seinen Briefen vor diesen dämonischen Einflüssen, die sich in die christlichen Lehren einschleichen können. In Galater 3:1 schreibt er: „O ihr törichten Galater! Wer hat euch verhext, vor deren Augen Jesus Christus mitten unter euch als gekreuzigt dargestellt worden ist?“

Hier prangert er die geistliche Verzauberung an, die die Gläubigen vom einfachen Glauben an Christus abbringt, hin zu hinzugefügten Praktiken, Kontrolle, Manipulation, menschlichen Gesetzen und Traditionen. Diese Verhexung äußert sich nicht immer in heidnischen Riten, sondern kann ein christliches Gewand annehmen, um die Gläubigen in die Falle zu locken. Paulus betont, dass selbst Satan sich als „Engel des Lichts“ verkleiden kann (2. Korinther 11,14), was bedeutet, dass die Erscheinungsformen dieser Hexerei in der Kirche oberflächlich betrachtet „gut“ erscheinen mögen, aber sie führen in die Irre.

In der Tat mag das Wort „Hexerei“ überraschen, aber es ist entscheidend zu verstehen, dass es sich hier nicht um satanische Riten oder offene okkulte Praktiken handelt, sondern um subtilere und heimtückischere Erscheinungsformen. Der Feind Gottes benutzt abwegige Lehren, um die Kinder Gottes innerhalb der christlichen Gemeinschaft zu täuschen, und die Bibel warnt uns: „Aus Mangel an Erkenntnis geht mein Volk zugrunde“ (Hosea 4:6).

Ein anschauliches Beispiel für diesen Einfluss ist die subtile Kontrolle, die von einigen geistlichen Führern ausgeübt wird. Pastoren, Propheten, Apostel und Gruppenleiter können manchmal (ohne sich dessen bewusst zu sein) ihre Anhänger manipulieren und sogar an die Stelle der göttlichen Autorität treten. Die Wurzel dieser Hexerei ist dreifach: Kontrolle, Manipulation und Herrschaft. Diese drei Aspekte bilden das Fundament, auf dem der Feind versucht, ein System der Abhängigkeit und Unterwerfung aufzubauen, um die Gläubigen von ihrer direkten Beziehung zu Gott wegzuziehen.

Die Gläubigen müssen wachsam sein und unterscheiden, ob das, was sie erleben, von Gott oder von einem abweichenden menschlichen Einfluss kommt. Jesus selbst warnte die Kirche von Thyatira in der Offenbarung und warf ihr vor, „Isebel, die Frau, die sich als Prophetin ausgibt“, zu tolerieren, die die Gläubigen in götzendienerische und manipulative Praktiken verwickelt (Offenbarung 2,20). Tatsächlich ist dieser Geist der Isebel, der durch Manipulation, Herrschaft und Verführung symbolisiert wird, immer noch in der Kirche präsent und wirkt, um die Gläubigen unter einem geistigen Joch zu halten.

Die Hexerei in der Kirche nimmt nicht immer die Form sichtbarer satanischer Rituale an; sie ist oft viel unauffälliger, aber genauso gefährlich. Das Evangelium ist einfach und befreiend, aber wenn es verzerrt und mit menschlichen Praktiken beschwert wird, wird es zu einem fruchtbaren Boden für Hexerei. Achten wir also darauf, immer wieder zum Wort Gottes zurückzukehren und Gott um Unterscheidungsvermögen zu bitten, das uns vor jeglicher als Spiritualität getarnter menschlicher Einflussnahme bewahrt.

Jérémy Pothin