LEBE 58! - Hoffnung für eine gebrochene WeltBeispiel
Tag 2: Jesaja 58,6-8
Nein - ein Fasten, das Mir gefällt, sieht anders aus: Löst die Fesseln der Menschen, die man zu Unrecht gefangen hält, befreit sie vom drückenden Joch der Sklaverei und gebt ihnen ihre Freiheit wieder! Schafft jede Art von Unterdrückung ab! Teilt euer Brot mit den Hungrigen, nehmt Obdachlose bei euch auf, und wenn ihr einem begegnet, der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Helft, wo ihr könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!
Unsere Reise führt uns nun direkt zu einem Thema, das auf Gottes Schreibtisch ganz oben liegt: das Leid der Armen. Eins von Gottes absoluten Herzensanliegen! So verwundert es nicht, dass ein Fasten - eine geistliche Glaubensübung, die Gott gefällt -, mit den Menschen zu tun hat, die am meisten unter Ungerechtigkeit leiden: den Armen.
Menschen hungern, haben kein Dach über dem Kopf, wissen nicht, wie sie den nächsten Tag überleben sollen - wer arm ist, leidet, damals wie heute. 829 Millionen Menschen auf der Welt haben im Jahr 2023 nicht genug zu essen: einer von zehn Menschen weltweit muss jeden Abend hungrig schlafen gehen. Laut einem Bericht der Vereinten Nationen leben weltweit rund eine Milliarde Menschen in Slums. Nach Schätzungen sollen es im Jahr 2030 knapp zwei Milliarden sein.
Das vor allem, aber nicht nur, in den Großstädten des „Globalen Südens“. Sondern auch zunehmend in den als reich geltenden Staaten wie den USA. Auch in Deutschland werden in der Zukunft immer mehr Menschen obdachlos sein: 263.000 Menschen bei uns haben, laut einem Bericht der Bundesregierung, keinen festen Wohnsitz. 40.000 leben auf der Straße.
Die Ursachen der Armut sind komplex. Manchmal hat Armut nur eine einzelne Ursache - beispielsweise Arbeitslosigkeit oder der zu früh abgebrochene Besuch der Schule -, aber zahlreiche Konsequenzen. Meist sind es jedoch viele Faktoren, die Armut verursachen und begünstigen.
Der Mensch wird von Jesaja nicht als isoliertes Individuum gesehen, sondern in einem Beziehungsgeflecht mit anderen Menschen. Darin hat er die Aufgabe, das Wohl des anderen im Auge zu behalten. Sich der Armut der eigenen Mitbürger aktiv entgegenzustellen, war ein wichtiger Auftrag des Volkes Israel. Im Gesetz des Mose trägt Gott Seinem Volk auf: „Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein; denn der Herr wird dich segnen in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, zum Erbe geben wird“ (5. Mose 15,4).
Auch wenn Israel im Verlauf seiner Geschichte die Armenfürsorge immer wieder vernachlässigt, bleiben Gott die Themen Armut und Gerechtigkeit wichtig. Gott beruft Propheten wie Jesaja oder Amos, die auch die sozialen Missstände ihrer Zeit beim Namen nennen. Denn Armut ist oft eine Folge von menschlichem Fehlverhalten, von Egoismus, Habgier und Gottvergessenheit. Mutig und leidenschaftlich prangert Jesaja hier solche Fehlentwicklungen an.
Impulse zum Weiterdenken:
1. Welchen Blick auf die Armen hast du? Kommen die Armen in deinem Alltag oder deinem Medienkonsum überhaupt in dein Blickfeld: auf YouTube, Insta oder TikTok, im Fernsehen oder in Podcasts?
2. Erinnern wir uns an den Aufruf in Jesaja 58,7: „Helft, wo ihr könnt, und verschließt eure Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!“ Wie können wir lernen, die Nöte der Armen zu sehen und ihnen wahrhaft und sinnvoll zu helfen?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Lass dich mitnehmen auf eine Reise - zu einem Herzensthema Gottes. Eine Reise, die dich ermutigen soll, heute eine alte, aber hochaktuelle Botschaft zu leben: die von Jesaja 58. Die Impulse in diesem Bibelleseplan sollen dich anregen, dazu eigene kleine Schritte zu gehen. Denn wir glauben, dass kleine Schritte von vielen Menschen, die sich auf den Weg machen, einer gebrochenen Welt Hoffnung und Heilung bringen können.
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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.compassion.de/