Das Buch RuthBeispiel

Das Buch Ruth ist ein Lichtblick in der dunklen Richterzeit. Das Volk Israel hatte sich von Gott abgewandt und sich den Göttern der Völker in ihrer Umgebung zugewandt.

Mit katastrophalen Folgen (siehe Buch Richter). Die kollektive Missachtung von Gottes Wort und Willen stürzte das Volk ins politische und religiöse Chaos.

Doch das Buch Ruth zeigt, dass es einzelne gab, die nicht der Masse folgten, sondern ihrem Gott und seinem Wort treu blieben. Ruth ist eine Familiengeschichte, die Gottes Treue und Gnade auch in schwersten Zeiten unter Beweis stellen.

Die Umkehr (Kapitel 1)

Das Buch beginnt mit einer Familientragödie, bei der ein Verb besonders auffällt: „umkehren“ oder „zurückkehren“ (12 Vorkommen):

• Nachdem alle Männer der Familie gestorben waren, kehren die Witwen zurück: Noomi und Ruth von Moab nach Bethlehem und Orpa in ihr Elternhaus in Moab.
• Ruth, die Moabiterin, kehrt trotz aller Bedenken ihrer Schwiegermutter mit ihr nach Bethlehem zurück. Aber nicht nur äußerlich: Sie kehrt um zu dem Gott Israels und trifft eine persönliche Glaubensentscheidung (Ruth 1,16: „mein Gott“).

Die Umkehr bzw. Rückkehr in die Gemeinschaft mit Gott war der erste Schritt aus der schwierigen Lebenssituation von Noomi und Ruth. Umkehren in die offenen Arme Gottes ist bis heute der Beginn jeder Veränderung. Oder wie jemand sagte: „In jeder Sackgasse ist der Weg nach oben immer frei“. Die folgenden Kapitel zeigen, dass Gott die Rückkehr vorbereitet hatte. Genau zur rechten Zeit.

Zum Nachdenken:

• In welcher inneren Verfassung war Noomi als sie zuhause ankam? Wie hat sie ihre Beziehung zu Gott eingeschätzt?
• Welche innere Einstellung ist bei Ruth erkennbar? Woher könnte sie als Moabiterin gewusst haben, wer der Gott Israels überhaupt ist?