Das Buch RuthBeispiel

Die Erlösung

Das vierte Leitwort schließlich ist das Verb „lösen“. Es kommt insgesamt 13 Mal vor, davon 5 Mal in Kapitel 4. Dieses Wort ist ein Schlüsselbegriff des ganzen Buches.. Gott schenkte Erlösung für Ruth und Noomi durch den Löser oder Erlöser Boas. Zunächst musste jedoch mit dem näheren Verwandten verhandelt werden.

Das Tor der Stadt war Gerichtsplatz, Handelsplatz und Immobilienbörse in einem. Boas verhandelte geschickt. Er bot zunächst das Grundstück des verstorbenen Elimelechs zur Übernahme an, denn das Familienerbe sollte nicht untergehen. Dazu war der nähere Verwandte bereit. Aber nun verband Boas die Übernahme des Grundbesitzes mit der Heirat Ruths, der Frau des verstorbenen Sohnes. Der Verwandte überschlug kurz die Kosten und kapitulierte. Nun war der Weg frei für Boas. Er schloss einen Kaufvertrag über das Grundstück ab und nahm Ruth zur Frau. Ruth wurde schwanger und gebar Obed, den Vater Isais und Großvater Davids.

Das Buch endet mit einem Stammbaum. So erscheint Ruth, eine Moabiterin, die in einer Zeit zum Gott Israels fand, als Israel sich dem Götzendienst der kanaanitischen Völker zugewandt hatte, im Stammbaum von Jesus Christus. Sie ist eine der drei Frauen im Stammbaum, die nicht aus dem Volk Israel stammen (siehe Matthäus 1,3 und 5: Tamar, Rahab, Ruth).

Das Buch Ruth ist ein Beweis für die Gnade Gottes. Der gnädige Gott wendet sich demjenigen zu, der seine Nähe sucht und ihm vertraut. Der Glaube ist ihm wichtiger als die Volkszugehörigkeit.

Zum Nachdenken:

• Wie Ruth können wir Gott nichts bringen, um Seine Zuwendung zu verdienen. Es ist Seine Liebe und Barmherzigkeit, aus der wir leben. Oder wie es jemand ausdrückte: „Wir leben aus dem Geschenkten und nicht aus dem Gemachten“.
• Gottes Gnade wird im Neuen Testament in der Person von Jesus Christus deutlich. Er ist der wahre Boas, der den Kaufpreis bezahlt hat, um uns zu erlösen.