Träume und Visionen richtig deutenBeispiel

Träume und Visionen richtig deuten

Tag 2 von 3

Tag 2: Unsere Lesefilter

Jesus hat Seinen Jüngern Sein Herz offenbart, denn Er wusste, wie wichtig dieses war, um das Werk fortsetzen zu können, das Er ihnen zu Pfingsten durch den Heiligen Geist anvertrauen würde. In diesem Abschnitt stellen die Jünger eine Frage, die ihr Denkraster gut widerspiegelt.

Die Fragen der Jünger damals könnten heute auch unsere Fragen sein. Wer hat gesündigt, dass dieser Mann blind geboren wurde? Er selbst oder seine Eltern? Wenn Jesus einen der Vorschläge Seiner Jünger aufgegriffen hätte, was hätte das über Seine Einstellung ausgesagt?

Wenn Jesus die Schuld auf den Blinden geschoben hätte, hätten die Jünger gedacht, dass seine Krankheit verdient oder aufgrund schlechter Taten seinerseits geerbt wurde. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass er nicht erst als Jugendlicher oder Erwachsener an dieser Krankheit litt, sondern von Geburt an. Wie hätte er sündigen können, bevor er auf die Welt kam? Eine solche Verurteilung hat keine Grundlage oder Logik…

Ich würde diese Art zu urteilen „den Filter der Verurteilung“ nennen. Leider neigen wir trotz der Barmherzigkeit und Gnade, die uns Jesus im Neuen Bund gebracht hat, dazu, einen solchen Filter zu verwenden. Wir interpretieren die Bibel und die Visionen und Träume, die wir von Gott erhalten, mit diesem Filter, wenn wir das Herz und die Absichten Gottes verkennen. Wir betrachten Gott als einen Rabenvater, einen Richter, der Freude daran hat, zu verurteilen und dadurch jede Hoffnung auf Vergebung und Wiederherstellung aufgrund der Sünde abzulehnen.

Wenn Jesus geantwortet hätte, dass die Eltern für die Krankheit ihres Sohnes verantwortlich seien, wären die Jünger in eine Opferrolle geschlittert. Dieses Raster ist subtiler, denn es mag harmlos erscheinen, verschließt aber jede Offenheit dafür, dass es noch ein gutes Ende geben wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jünger damit in der Lage gewesen wären, dem blind geborenen Mann eine Perspektive der Hoffnung aufzuzeigen. Außerdem stellen sie eine geschlossene Frage. Sie bitten nur um eine Bestätigung der einen oder anderen ihrer Analysen ohne weitere Optionen. Der „Filter der vermeintlichen Opferrolle“ versucht nicht, wirklich zu verstehen. Er dient dazu, zu kategorisieren und ein Urteil zu fällen. Viele Menschen in den Evangelien widersetzen sich der verzerrten Barriere einer vermeintlichen Opferrolle, um sich von ihr zu befreien: die Frau mit dem Blutverlust, die Jesus berührte und geheilt wurde, die gereinigten Aussätzigen oder die gerettete samaritische Frau…

Morgen werden wir sehen, was Jesus darauf geantwortet hat. Seine Antwort durchbricht diese Lesefilter und gibt uns die göttliche Perspektive, damit wir ein guter Dolmetscher des Herzens Gottes sein können.

Jérémy Pothin

Die Heilige Schrift

Tag 1Tag 3

Über diesen Leseplan

Träume und Visionen richtig deuten

Ziel dieses Plans ist, zu lernen, wie wir gute Ausleger der Visionen Gottes werden können. Die Frage ist nicht, ob Gott gesprochen hat, sondern ob wir verstanden haben, was Gott gesagt hat! Wir sind dazu berufen, durch den Heiligen Geist zu einem Leben heranzuwachsen, in dem wir Gottes Handlungen und Absichten verstehen.

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Wir möchten uns bei Jérémy Pothin für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.jeremypothin.com/deutsch