EsraBeispiel
In der Hebräischen Bibel waren Esra und Nehemia ursprünglich ein Buch. Im 3. Jhdt. n.Chr. wird erstmals eine Trennung erwähnt. Die heutigen Bibelübersetzungen übernahmen die Aufteilung und benannten die Bücher nach deren Hauptpersonen: Esra und Nehemia. Beide Bücher berichten von der Rückkehr der Juden aus der babylonischen Gefangenschaft und dem Wiederaufbau.
Das Buch Esra lässt sich in zwei Hauptteile gliedern: Der erste Teil (Kap 1-6) berichtet von der Rückkehr der ersten Gruppe unter Serubbabel und dem Wiederaufbau des Tempels. Der zweite Teil (Kap 7-10) von der Rückkehr der zweiten Gruppe unter Führung von Esra und der geistlichen Erneuerung des Volkes. Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil (Kapite 6 und 7) klafft eine zeitliche Lücke von ca. 58 Jahren, in der das Buch Ester einzuordnen ist.
Wie kam es dazu, dass Israel wieder zurückkehren durfte?
Gott hatte durch den Propheten Jeremia versprochen, die Zeit des Exils auf 70 Jahre zu begrenzen (Jeremia 29,10). Genauso geschah es. 70 Jahre nach der ersten Invasion von König Nebukadnezar (606 v.Chr.) kehrte die erste Gruppe zurück (536 v.Chr.).
In Esra 1 und schon unmittelbar vorher in 2. Chronik 36,22-23 erfahren wir, wie es dazu kam. Gott veranlasste den persischen König Kyrus dazu, ein Dekret zu erlassen. Darin forderte er die Israeliten auf, in ihr Land zurückzukehren und den Tempel wieder aufzubauen. Sie bekamen dazu die geraubten Tempelschätze wieder zurück. So geschah es, dass eine erste Gruppe unter der Führung von Serubbabel sich auf den Weg machte zum Land der Väter.
In Kapitel 2 folgt eine ausführliche Liste der Heimkehrer, gegliedert nach Anführern, Familien, Städten, Priestern, Leviten, Tempeldienern, unklaren Abstammungslinien und einigen Summen am Schluss.
Wir können nur staunen, auf welche Weise Gott das Unmögliche möglich macht. Er beeinflusst und lenkt die Entscheidungen eines Königs und Weltherrschers nach seinem Willen. Er bezeichnet ihn sogar als seinen Hirten und Gesalbten (Jesaja 44,28; 45,1). 70 Jahre sind eine lange Zeit. Es ist gut vorstellbar, dass das Volk zwischendurch die Hoffnung verlor.
Gott kann auch heute noch die Herzen von Mächtigen „wie Wasserbäche“ lenken, damit sein Wille zustande kommt (Sprüche 21,1). Deshalb lohnt es sich, für sie zu beten und keinen Menschen aus unserer Fürbitte auszuschließen (1. Timotheus 2,1-4).
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Die Zeit der Könige endete in der Gefangenschaft. Aber damit war Gottes Plan mit seinem Volk nicht zu Ende. Das Buch Esra berichtet davon, wie die Geschichte Israels weiterging. Dieser Plan führt in 8 Tagen durch das Buch Esra.
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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://christusgemeinde-nagold.de