EsraBeispiel

Warum freuten sich die Juden nicht über das Hilfsangebot der Nachbarn? Auf der Baustelle kann doch jeder gebraucht werden. Die Leiter durchschauten die Taktik dieser Leute. Sie boten sich an, um den Bau zu sabotieren. Ihre heftige Reaktion nach der Ablehnung zeigt ihre wahre Motivation.

Es war nur die halbe Wahrheit, dass sie den gleichen Gott anbeten würden, denn gleichzeitig beteten sie die Götter der Völker an (2. Könige 17,33). Es waren Samariter, die nach der Wegführung angesiedelt wurden. Ein Mischvolk mit einer Mischreligion.

Warum lehnten die Juden ihre Mitarbeit ab? Ein Argument war, dass der Befehl von König Kyrus sich nur an die Juden richtete (Kapitel 1,2-4). Aber viel schwerwiegender war die Gefahr, sich wieder in den Götzendienst zu verstricken, der sie in die Gefangenschaft geführt hatte. Das alte Lied hätte wieder von vorne begonnen.

Das Hilfsangebot schlug um in offene Feindschaft und Widerstand mit allen Mitteln. Das hatte zumindest zeitweise Erfolg, denn der Bau musste auf Anweisung des Königs eingestellt werden. Erst nach 15 Jahren war die Baupause beendet (Vers 24).

Dass Widerstand von Feinden ein ständiger Begleiter sein würde, unterstreicht Esra durch zwei Beispiele aus einer späteren Zeit (Vers 6-23). Bis heute ist die Geschichte des jüdischen Volkes davon gekennzeichnet.

In der Apostelgeschichte sehen wir, dass dies bei den ersten Christen nicht anders war. Auch die Geschichte der Gemeinde Jesu ist eine Geschichte des Widerstands.

Im persönlichen Leben ist es ähnlich. Wo Neues aufwächst, wo Veränderung stattfindet, entsteht sofort Widerstand. Der Feind Gottes versucht mit allen Mitteln, geistliches Leben auszulöschen. Dazu benutzt er auch Menschen als Marionetten und vor allem jede Form von Lüge.