EsterBeispiel

Zwei weitere Personen rücken in den Mittelpunkt der Geschichte: Mordechai, der Cousin und Adoptivvater Esters und Haman, ein hoher Angestellter des Königs. Er stammte von den Amalekitern ab, die als erstes Volk gegen Israel kämpften, als es aus Ägypten auszog. Haman genoss die Ehre, die ihm vom König zuteil wurde. Wenn da nicht dieser sture Mordechai wäre, der sich nicht vor einem Amalekiter verbeugen wollte und ihn dadurch zum Zorn reizte. Als Haman erfuhr, dass Mordechai Jude ist, kam sein Hass auf alle Juden zum Vorschein. Er schwärzte sie beim König an, indem er behauptete, sie würden seine Gesetze nicht befolgen. Neben ausgedehnten Festen war dem König die Einhaltung seiner Gesetze am wichtigsten. Ohne zu wissen, dass Ester Jüdin war, stimmte Ahasveros dem Vorschlag Hamans zu, alle Juden im persischen Reich auszurotten. Der Tag des Holocausts wurde durch das Pur, d.h. das Los festgelegt (Verse 7 und 13) und der Beschluss per Eilboten versandt. Für Haman lief alles nach Plan.

Dass Mordechai kurz vorher eine Verschwörung gegen den König aufgedeckt hatte und damit das Leben des Königs rettete, wusste Haman nicht. Doch dieser bedeutende Vorgang wurde in der Hofchronik eingetragen.

Zum Nachdenken:

Haman steht in der langen Reihe der Judenhasser und Antisemiten. Sein Beispiel zeigt, wozu Hass fähig ist. Während sich Haman die Hände reibt, bereitet Gott im Hintergrund schon die Rettung seines Volkes durch Mordechai vor.