Loslassen - Nachdenken über Geld und BesitzBeispiel
Tag 1: Lukas 12,16-21
So ein Glück müsste man einmal haben: plötzlich reich! Der eine macht eine unerwartete Erbschaft, die andere hat bei Geldanlagen den richtigen Riecher, wieder andere haben bei Ebay einen „goldenen Daumen“. Was kann man sich ab jetzt nicht alles leisten!
Unser Reicher ist sogar so schlau, dass er nicht gleich alles auf den Kopf haut. Er investiert seinen unverhofften Wohlstand in größere Scheunen, um möglichst lange etwas von ihm zu haben. Seine Anlageberaterin wäre stolz auf ihn gewesen und der Steuerberater auch. So macht man es: Sorgfältig investieren, das Geld zusammenhalten und am besten für sich arbeiten lassen. Nur so hat man lange etwas davon!
Geld und Besitz haben schließlich so etwas wie einen Ewigkeitscharakter: Sie wandern zwar von einer Tasche in die andere, aber sie gehen nie wirklich weg. Deswegen macht es Sinn, sich damit so gut es geht auszustatten, egal ob es nun um „Betongold“, ein üppiges Sparkonto oder Wertsachen handelt, die man irgendwann zu Geld machen kann. Wer genug davon hat, hat vorgesorgt und kommt durch schwere Zeiten.
Mit unserem Gleichnis macht Jesus diesem Denken leider einen Strich durch die Rechnung, indem er auf eine ganz schlichte Tatsache hinweist: Dein Besitz mag dauerhaft sein, du bist es aber nicht. Eines Tages wirst du sterben und damit zwangsläufig alles loslassen. Das letzte Hemd hat nämlich keine Taschen. Du gehst ebenso nackt aus diesem Leben heraus, wie du hineingegangen bist. Vieles von dem, was du anhäufst, raffst du also für andere zusammen, die sich nach deinem Tod darüber freuen oder streiten werden.
Wäre es da nicht schlauer, eine ganz andere Rechnung aufzumachen? Also statt in irdische Güter in das zu investieren, was bleibt? „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen“, empfiehlt derselbe Jesus, der auch unser Gleichnis erzählt hat. „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen.“ (Matthäus 6,19-20)
Machen wir uns nichts vor: Auch dabei geht es um langfristige Investitionen. So wie man kaum über Nacht zum Millionär wird, liegt auch der Schatz im Himmel nicht plötzlich auf dem Tisch. Deshalb ist es gut, sich frühzeitig zu überlegen, was man im Leben erreichen will, und das dann auch konsequent anzugehen – ob nun Geld oder Himmel.
Impulse zum Weiterdenken:
1. Was ist dein Ziel im Leben? Wofür bist du bereit, alles andere aufzugeben?
2. Was tust du, um dieses Ziel zu erreichen?
3. Welche Rolle spielt dabei materieller Wohlstand? Wie sieht es mit Jesus und dem „Schatz im Himmel“ aus?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Über Geld spricht man nicht. Oder doch? Wie wir zu Geld stehen, verrät uns viel über unsere Prioritäten, Sorgen und Hoffnungen. Die biblischen Texte nehmen das ernst und machen Geld zum Thema. Die Stoßrichtung: Entkrampfen können, loslassen. Wie? Darum geht’s hier. Zum Anhören oder Selberlesen. Geschrieben von Thomas Weißenborn, Dozent am MBS Bibelseminar in Marburg
More
Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://compassion.de