Loslassen - Nachdenken über Geld und BesitzBeispiel
Tag 6: Matthäus 6,25-32
Zum Abschluss der Klassiker: Wahrscheinlich kommt keine Predigt über Geld und Besitz ohne diesen Text aus. Ja, ich weiß, wir sollen alles aufgeben und nur nach dem Reich Gottes trachten. Aber wie soll das gehen? Und ist das im Gegensatz zum Weggeben und Loslassen nicht viel zu unkonkret?
Was wir bei unserem Text gern überlesen, ist, dass er uns die Augen öffnen möchte für Gott. Ich fürchte, wir verstehen ihn stattdessen viel zu oft als Aufforderung und strenges Gebot nach dem Motto: „Ich habe wirklich genug um die Ohren, worum ich mich kümmern muss! Und jetzt soll ich auch noch aufhören, mich zu sorgen, sonst bekomme ich auch dafür auf die Mütze!“
Was wir dabei übersehen, ist, dass Gottes Gebote immer auch die andere Seite beinhalten: Zu dem „du sollst nicht“ gehört das „du brauchst nicht“ dazu. Und so auch hier: Wie schön wäre es, wenn wir uns tatsächlich keine Sorgen zu machen brauchten. Wir könnten einfach in den Tag hineinleben, die Dinge tun, die anliegen, und ansonsten das Leben genießen. Keinen Stress mehr mit Kleidung und Erscheinungsbild, kein Kreisen um Essen und Ernährung, keine Gedanken daran, was alles passieren könnte, wenn wir uns nicht rechtzeitig kümmern. Klingt doch nach einem ziemlich sorglosen Leben, oder?
Verrückterweise ist uns so etwas gar nicht unbekannt. Die allermeisten von uns haben es erlebt, damals, als wir klein waren und noch zu Hause gewohnt haben. Auf wundersame Weise war da der Kühlschrank immer voll, das Essen stand rechtzeitig auf dem Tisch, Klamotten wurden angeschafft und vieles mehr.
Jesus möchte uns hier deutlich machen, dass es uns bei Gott genauso gehen könnte. Er ist unser liebevoller Vater, der sich um alles kümmert und uns versorgt. Das wird zwar kein Schlaraffenland, in dem wir uns bequem zurücklehnen können – auch Vögel müssen für ihre Nahrung etwas tun –, aber wir können diese tiefsitzende Grundsorge loswerden, dass unser Leben den Bach heruntergeht, wenn wir nicht ständig die Bälle in der Luft jonglieren. Und dadurch bekommen wir den Kopf frei für das, was wirklich wichtig ist.
Impulse zum Nachdenken:
1. Was macht dir die meisten Sorgen? Ist es etwas, woran du etwas machen kannst, oder liegt es gar nicht in deiner Hand?
2. Lebe einmal eine Weile so, als würdest du dir darüber keine Gedanken mehr machen. Wie fühlt sich das an?
3. Rede mit Gott darüber und bitte ihn, dir zu zeigen, wie sehr er dich liebt und versorgt.
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Das war ein Leseplan von Compassion Deutschland, geschrieben von Thomas Weißenborn (Dozent am MBS Bibelseminar in Marburg). Wir hoffen, du wurdest ermutigt und herausgefordert. Ein Impuls, der bleibt: Den Kopf frei bekommen für das, was wirklich wichtig ist. Für uns bedeutet das: In Partnerschaft mit Gemeinden weltweit an der Seite von Kindern und Familien stehen, deren Alltag durch extreme Armut bestimmt wird. Bist du auch dabei? Mehr unter: www.compassion.de
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Über Geld spricht man nicht. Oder doch? Wie wir zu Geld stehen, verrät uns viel über unsere Prioritäten, Sorgen und Hoffnungen. Die biblischen Texte nehmen das ernst und machen Geld zum Thema. Die Stoßrichtung: Entkrampfen können, loslassen. Wie? Darum geht’s hier. Zum Anhören oder Selberlesen. Geschrieben von Thomas Weißenborn, Dozent am MBS Bibelseminar in Marburg
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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://compassion.de