Hiob - Leid hat nicht das letzte WortBeispiel
Leid, Schuld und Vergebung
Hiobs Freunde zeigen mit dem Finger auf ihn. Zum Teil mit grossen Vorwürfen. Sie gehen davon aus: Leid widerfährt nur ungerechten Menschen. Aber Gott sagt über Hiob am Anfang des Buches, dass er sich vor Gott nichts hat zuschulden kommen lassen. Was für einen Titel braucht man da sonst noch?
Am Beispiel der Freunde Hiobs sehen wir, dass es für uns Menschen sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich zu erkennen ist, ob jemand anderes schuldig vor Gott geworden ist oder nicht. Jedenfalls scheinen wir Menschen nicht alle dafür universell ausgestattet zu sein. Aber Gott hat dir und mir nach der Himmelfahrt Jesu den Heiligen Geist zurückgelassen. Seine Stimme hören wir zum Beispiel durch unser Gewissen. Das hilft uns garantiert, unsere eigenen Verfehlungen wahrzunehmen. Dafür hat uns Gott ausgerüstet. Die eigene Schuld zu erkennen.
Hilft dir diese Sicht vielleicht auch, wenn dir ein anderer Mensch etwas angetan hat? Ich denke schon. Gott zeigt uns in Gleichnissen, wie wir mit Schuld und Sünde umgehen können. Zum Beispiel im Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner (Matthäus 18,21-35) spricht Gott klar darüber, dass wir an den Punkt kommen müssen, unseren Mitmenschen von ganzem Herzen zu vergeben. Im Gleichnis wird auch deutlich, dass dies dir und mir am besten gelingt, wenn wir uns bewusst machen, was uns von Jesus alles vergeben wurde.
Habe ich auch schon gesündigt? Jeder Mensch kann diese Frage mit „Ja” beantworten. Warum also sollte ich den ersten Stein auf jemanden werfen, der mir Unrecht getan hat und mich damit über ihn stellen? Jesus zeigt im Gleichnis von der Ehebrecherin (Johannes 8,1-11), dass wir genau das tun, wenn wir unsere Mitmenschen verurteilen. Damit setzt Er Sünde mit Sünde gleich. Wir sind alle schuldig geworden und Gott will uns alle freisprechen, wenn wir an Jesus glauben (Römer 3,22-24). Wir müssen also nach dem initialen Schmerz einer Verletzung bereifen, dass wir mit dem Menschen, der uns etwas angetan hat, in einem Boot sitzen. Du bist schuldig vor Gott. Das mag dir zunächst ungerecht erscheinen. Wenn du aber erkennst, wie viel dir vergeben wurde, macht dich das demütig. Wenn du andere verletzt hast, scheint es manchmal noch schwieriger, dir selbst zu vergeben. Das Gute ist: In beiden Situationen spendet der geniale Rettungsplan von unserem Gott Trost. Beide dürfen daran festhalten:
„Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn für sie hingab. Jeder, der an Ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.” Johannes 3,16
Wie stark, wie verbindend, wie befreiend.
Frage
Hat dir diese Sicht schon einmal geholfen, leichter vergeben zu können? Oder hilft sie dir gerade, dir selbst zu vergeben? Teile deine Erfahrungen mit deinen Freunden und bezeuge, dass Jesus genug bezahlt hat. Für alles!
Gebet
Bitte bewahre mein Herz im Leid, damit ich nicht andere verurteile, dass ich die Schuld anderer vergeben kann und dass ich Deine Vergebung annehmen kann. Bewahre mein Herz, dass ich mich nicht verurteile, wenn ich verletzt habe und hilf mir zu verstehen, dass Deine Vergebung auch mir gilt und ich sie annehmen kann.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Ein Bibelleseplan für alle, die mit Leid konfrontiert sind oder daraus lernen möchten, bevor sie es selbst erfahren. Ein Leseplan für alle, die in Leidenszeiten neue Perspektiven gewinnen wollen. Dieser Leseplan enthält Erkenntnisse aus einer persönlichen Leidenszeit und der Auseinandersetzung mit dem Buch Hiob. Der Leseplan soll dich in Leidenszeiten und auch Freudenzeiten ermutigen und dir bewusst machen, dass du Gott an deiner Seite hast. Er begleitet dich, egal was kommt. Der Leseplan funktioniert am besten zusammen mit Freunden, genauso wie das überstehen von Leidenszeiten.
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Wir möchten uns bei GFC Belp für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://belp-muensingen.gfc.ch/home/