Hiob - Leid hat nicht das letzte WortBeispiel
Darf Gott auch nehmen?
Hiob erhält die schlimmste Nachricht seines Lebens, er hat alles verloren und fällt zu Boden. Er trauert und spricht die Worte: „Du hast mir alles gegeben, Du hast mir alles genommen, Dich will ich preisen.” Wieder ein WOW! Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass bei solchen Paukenschlägen bei uns Menschen sehr schnell die Selbsterhaltungssysteme anspringen? Alles blinkt rot und man versucht hastig, Schadensbegrenzung zu betreiben und das Wenige noch zu regeln, was man kann. Hiob aber scheint hier so ein tiefes Bewusstsein davon zu haben, von wem er seinen Reichtum erhalten hat, dass er zu dem Schluss kommt, nur das verloren zu haben, was ihm von Gott geschenkt wurde. Ihm gelingt es, kurz vom Verlust aufzuschauen und Gott zu preisen. Sind wir uns bewusst, dass wir ohne Gott nichts können und alles von Ihm kommt? Hiob ist in dieser Hinsicht ein grosses Vorbild.
Hiobs Blick auf den Verlust kann uns helfen. Er mag nicht den Schmerz des Verlusts nehmen. Hiob verliert nicht nur Hab und Gut. Er hat bis auf seine Frau alle geliebten Familienmitglieder entweder durch Tod oder Rückzug verloren. Die Sicht Hiobs nimmt uns aber den Druck, unser Recht auf Besitz erzwingen und einfordern zu müssen. Wie viel entspannter ist das Leben eines Kindes, das gelernt hat, dass Spielsachen nicht nur ihm gehören, sondern geteilt werden können. Der Vergleich mag etwas hinken. Trotzdem kann uns die Herangehensweise Hiobs vielleicht gleichermassen Trotz, Groll und Auflehnung gegenüber Gott ersparen, wenn Er uns etwas von unserem Besitz oder sonst etwas Schönes wieder wegnimmt. Uns ist bewusst, dass das viel verlangt ist, besonders wenn es noch frisch ist wie in der Situation Hiobs. Da wir aber wissen, dass Gott nur das Beste für uns will, wollen wir trotz aller Schwierigkeiten mit Gott Schritt für Schritt vorwärts gehen. Das heisst nicht, dass wir nicht trauern sollen. Auch Hiob hat getrauert und das ausgiebig. Wir dürfen uns aber immer bewusst sein, dass Gott immer grösser ist, als die Situation, die uns gerade bedrückt, als die Wut, die in uns kocht oder als der Verlust der uns tief schmerzt.
„Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen!” Hiob 1,21b
Gebet
Herr, danke für alles, was Du mir jeden Tag schenkst. Auch für das, was mir gar nicht bewusst ist. Danke für alles, wovor Du mich bewahrst, so dass ich es gar nicht erst merke. Bitte gib mir die Einsicht, dass Du gibst und auch wieder nehmen kannst, denn Deine Wege sind nicht meine und Deine Gedanken sind höher als meine. Ich will darauf vertrauen, dass Du es trotzdem gut mit mir meinst. Ich will Dinge loslassen, die Du mir geschenkt hast, wenn Du sie wieder nehmen willst. Du gibst und Du nimmst, Dich will ich preisen!
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Ein Bibelleseplan für alle, die mit Leid konfrontiert sind oder daraus lernen möchten, bevor sie es selbst erfahren. Ein Leseplan für alle, die in Leidenszeiten neue Perspektiven gewinnen wollen. Dieser Leseplan enthält Erkenntnisse aus einer persönlichen Leidenszeit und der Auseinandersetzung mit dem Buch Hiob. Der Leseplan soll dich in Leidenszeiten und auch Freudenzeiten ermutigen und dir bewusst machen, dass du Gott an deiner Seite hast. Er begleitet dich, egal was kommt. Der Leseplan funktioniert am besten zusammen mit Freunden, genauso wie das überstehen von Leidenszeiten.
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Wir möchten uns bei GFC Belp für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://belp-muensingen.gfc.ch/home/