Vergebung & VersöhnungBeispiel

Anderen vergeben

Wie gehst du damit um, wenn ein anderer Mensch dich tief verletzt hat? Kannst du solche Verletzungen verzeihen, selbst wenn sie absichtlich zugefügt wurden? Oder denkst du, dass manche Dinge unverzeihlich sind? Vielleicht bist du, wie ich von Männern (oder Frauen) enttäuscht worden, die zunächst großes Interesse an dir gezeigt haben, nur um dich dann ohne ersichtlichen Grund fallen zu lassen? Dieser sich immer wiederholende Kreislauf aus Interesse, Rückzug und Zurückweisung sorgte dafür, dass ich Bitterkeit in meinem Herzen trug und anfing, schlecht über Männer zu sprechen.

Die Bibel ermutigt uns, geduldig und nachsichtig miteinander umzugehen und einander zu vergeben, wie auch Gott uns vergibt. Diese Haltung ist besonders schwer, wenn die Verletzungen absichtlich zugefügt wurden. Aber sie ist der Schlüssel zu innerem Frieden und echten, heilenden Beziehungen. Als Christen haben wir Jesu unverdiente Vergebung am eigenen Leib erfahren und tragen daher eine besondere Verantwortung, diese Vergebung auch in den Beziehungen mit unseren Mitmenschen zu leben.

Das bedeutet nicht, dass wir unseren Mitmenschen einen Freifahrtschein ausstellen sollen, damit diese uns schlecht behandeln oder ausnutzen. Aber es bedeutet, dass Jesus von uns erwartet, dass unser Leben und unser Alltag von Vergebung geprägt ist und Vergebung nicht etwas ist, das wir nach zähem Ringen zähneknirschend und äußerst widerwillig machen.

Vergebung ist ein Geschenk, denn vergeben bedeutet, dass ich die Enttäuschung über das Verhalten einiger Männer loslasse, damit mein Herz bereit für den Mann ist, den Gott als meinen perfekten Partner geschaffen hat. Wenn ich meine Verletzungen festhalte, wird mein Herz mit der Zeit bitter und, wie in meinem Fall, glaube ich irgendwann, dass kein Mann mein Vertrauen verdient. Wenn ich hingegen den Männern vergebe, die mich verletzt haben, dann kann diese Wunde heilen.

Für mich war es ein Wendepunkt, als ich erkennen durfte, dass ich diese Verletzungen Gott anvertrauen durfte. Ich konnte nicht nur meine Verletzungen loslassen, sondern auch etwas über mich selbst lernen. Ich verurteilte mich oft für meine Schwächen und Fehler. Als ich diese Lasten Gott übergab, erlebte ich eine befreiende Veränderung und interessanterweise veränderte sich gleichzeitig auch die Art und Weise, wie Männer mir gegenübertraten.

Next Step: Bist du bereit, Menschen zu vergeben, die dich verletzt haben? Welche Verletzungen haben sich so tief in dein Herz gebohrt, dass du das Gefühl hast, dass sie ein Teil von dir sind? Bitte den Heiligen Geist um Führung und um Seine Perspektive auf die Situation.