4E Jesus in den vier EvangelienBeispiel

Chronologie

In der Antike und im Orient war man nicht so sehr darauf bedacht, Ereignisse in einer genauen zeitlichen Reihenfolge darzustellen, wie wir es heute im Westen gewohnt sind. Das kann für uns manchmal irritierend sein. Die Autoren der Evangelien haben nicht immer alles chronologisch aufgeschrieben, sondern oft eher nach bestimmten Themen geordnet.

Vor allem das Matthäus-Evangelium ist für seine thematische Anordnung bekannt, obwohl die Reihenfolge der Ereignisse meist beibehalten wurde. Das Markus-Evangelium gilt hingegen als größtenteils chronologisch, abgesehen von ein paar Ausnahmen. Im Lukas-Evangelium gibt es nur wenige thematische Verschiebungen und das Johannes-Evangelium wird in diesem Leseplan fast vollständig chronologisch angesehen.

Der Prolog im Lukas-Evangelium (Lukas 1,1-4) ist besonders wichtig, weil er darauf hinweist, dass Lukas gut recherchiert und auf schriftliche Quellen zurückgegriffen hat. Trotzdem sollte man jede chronologische Anordnung der Evangelien mit Vorsicht betrachten, denn es gibt durchaus Unterschiede in der Reihenfolge der Ereignisse, wenn man die Evangelien vergleicht. Das liegt daran, dass es gute Gründe sowohl für die chronologische als auch für die thematische Anordnung gab.

Dieser Leseplan soll dir helfen, die Bedeutung der Evangelien besser zu verstehen. Der Evangelist Johannes schreibt: „Dies habe ich aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in Seinem Namen.“ (Johannes 20,31)

### Aus „Das Leben Jesu“ von Kermit Zarley