Identität - Wer bin ich in Christus?

Wenn du dich in einer fremden Gruppe vorstellen sollst – was sagst du über dich? Nennst du zuerst deinen Beruf? Versuchst du, mit deinem Auftreten Eindruck zu machen? Vielleicht betonst du, was du erreicht hast, was dich besonders macht – weil du gesehen werden willst und dazugehören möchtest.

Ich erinnere mich an den Moment, als unser erstes Kind geboren wurde. Voller Stolz verschickten wir ein Foto an Familie und Freunde. Doch als ich das Bild ansah, überkam mich ein seltsames Gefühl: Konnte dieses kleine Gesicht wirklich zeigen, wer unser Sohn war? Für Außenstehende sah er vielleicht aus wie jedes andere Neugeborene. Doch für uns war er einzigartig. Nicht wegen seines Aussehens oder seiner Leistungen – sondern weil er unser Kind war.

Als unsere Tochter geboren wurde, machten wir ein Familienfoto. Sie war darauf winzig klein, aber sie war umgeben von Menschen, die sie liebten und die ihr Halt gaben. Dieses Bild zeigte: Identität entsteht nicht im Alleingang. Sie wächst in Beziehungen.

Unsere Identität ist mehr als das, was wir selbst mitbringen – mehr als unser Körper, unser Charakter, unsere Begabungen. Sie wird geprägt durch unser Umfeld, durch Menschen, die uns fördern oder enttäuschen, durch Worte, die uns aufbauen oder verletzen. Und wenn ich zu Gott komme, spricht er mir eine neue Identität zu. Dann nennt er mich: Mein Kind. Ich bin Teil seiner Familie. Geliebt, so wie ich bin – mit meinen Stärken, aber auch mit meinen Schwächen. Ich bin wertvoll, nicht weil ich viel leiste, sondern weil er mich geschaffen und erlöst hat.

Jesus hat mich von meiner Schuld befreit. Er hat alles gegeben, damit ich frei sein darf – frei von dem Druck, mich beweisen zu müssen. Frei davon, mir meinen Wert erarbeiten zu müssen. Ich darf loslassen, atmen, leben und sicher sein, dass ich in seinen Augen immer genug bin.

Diese Identität gibt mir Halt, wenn das Leben ins Wanken gerät. Wenn ich den Job verliere. Wenn Krankheit kommt. Wenn das Spiegelbild nicht mehr dem entspricht, was die Welt schön findet. Wenn ich nicht mehr „funktioniere“. Und selbst dann, wenn mein irdisches Leben zu Ende geht – bin ich immer noch sein Kind. Er hat seinen Geist in mich gelegt – als Zusage und inneren Kompass. Ich bin nicht mehr allein, ich bin sicher, ich bin geliebt, ich bin ein Kind des Königs.

Next Step: Lebst du frei und sicher in deiner neuen Identität als Gottes Kind oder versuchst du gleichzeitig, menschlichen Maßstäben gerecht zu werden? Bitte den Heiligen Geist dir zu zeigen, was es bedeutet, Teil von Gottes Familie zu sein.