Was "Wandeln durch den Geist" wirklich bedeutetBeispiel

Tag 1 - Aus der Gesetzlichkeit ausbrechen: der Schlüssel zum freien Wandel mit Gott

Diese Ermahnung hören wir oft: "Wir müssen im Geist wandeln". Aber was bedeutet das in der Praxis? Der Apostel Paulus stellt uns in Galater 5:16-18 eine Lösungsmöglichkeit vor: Der Wandel im Geist hindert uns daran, die Begierden des Fleisches zu erfüllen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass das Gegenteil nicht der Fall ist. Wir werden nicht geistlich, indem wir das Fleisch bekämpfen. Wenn wir all unsere Anstrengungen darauf verwenden, nicht zu sündigen, ohne im Geist zu wandeln, werden wir einfach nur religiös. Das ist keine Heiligkeit, das ist Legalismus.

Legalismus ist eine raffinierte Falle. Sie verleitet uns zu der Annahme, dass wir Gott durch unsere Werke gefallen können. Wir wollen in Gnade leben, aber manchmal fügen wir unsere eigenen Anstrengungen hinzu, als ob ein wenig Leistung uns in Gottes Augen annehmbarer machen würde. Am Ende leben wir halb in der Gnade und halb in der menschlichen Anstrengung. Doch Paulus sagt, dass Christus uns zur Freiheit befreit hat. Es liegt nicht an uns, uns wieder unter das Joch der religiösen Sklaverei zu begeben.

Das Problem ist, dass die Gesetzlichkeit giftige Symptome hervorruft: Angst, Schuldgefühle, ständiger Druck. Sie erzeugt eine endlose Liste von Regeln, Verboten und Dingen, die man tun muss, um sich Gottes Liebe zu "verdienen" oder zu "erhalten". Aber das Wort lehrt uns, dass die Sünde ihre Kraft aus dem Gesetz bezieht (1. Korinther 15:56). Je mehr Gesetze wir uns auferlegen, desto mehr verstärken wir den Einfluss des Fleisches, anstatt in Freiheit zu leben.

Paulus erklärt es auch in Titus 2:11-12: Die Gnade gibt uns keine Entschuldigung, in Unordnung zu leben, sondern sie lehrt uns, das Unreine abzulehnen und ein rechtschaffenes Leben zu führen. Sie ist keine erlaubende Gnade, sondern eine erzieherische Gnade. Sie verwandelt uns von innen heraus, als Antwort auf die Liebe Gottes, nicht unter der Drohung seines Zorns.

Es ist diese Offenbarung der Gnade, die zu wahrer Heiligkeit führt. Wenn wir verstehen, dass alles am Kreuz vollbracht wurde, dass wir nicht durch unsere Werke, sondern durch den Glauben gerechtfertigt sind, dann wird unser Gehorsam zu einer Antwort der Liebe und nicht zu einem Versuch, mit Gott zu feilschen. Wir werden Gott nicht gefallen, indem wir perfekt sind, sondern indem wir glauben, dass Jesus bereits alles für uns vollbracht hat.

Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie Gottes Anerkennung nachjagen und meinen, Sie müssten sich seine Gunst verdienen, stellen Sie sich diese Frage: "Gehe ich mit Gott, oder renne ich seinem Blick hinterher?" Der Wandel im Geist beginnt dort, wo die Gesetzlichkeit endet - im Vertrauen, im Glauben und in der Antwort auf die Liebe.