Mensch, Frau! Gott meint es gut mit dir.Beispiel
Tag 1
Der authentische Glaube einer Mutter
Voller Dankbarkeit erinnere ich mich an deinen Glauben, der so völlig frei ist von jeder Heuchelei. Es ist derselbe Glaube, der bereits deine Großmutter Lois und deine Mutter Eunike erfüllte; und auch in dir – davon bin ich überzeugt – ist dieser Glaube lebendig.
(2.Timotheus 1,5)
Timotheus war für Paulus wie ein Sohn. Er schreibt ihm nun diesen Brief, um ihn dazu zu ermutigen, weiter an seiner Berufung dranzubleiben und seine Gaben zur vollen Entfaltung kommen zu lassen.
Er beginnt damit, ihn an den ungeheuchelten Glauben seiner Mutter und Großmutter zu erinnern. Damit macht Paulus die Bedeutsamkeit und den Einfluss des Glaubens dieser Frauen im Leben des Timotheus deutlich.
In einer Zeit, in der Frauen kaum oder gar nicht anerkannt und gesehen wurden – schon gar nicht öffentlich –, hebt Paulus den Glauben dieser Frauen hervor. Ihr Gottvertrauen scheint maßgeblich für den Glauben des Timotheus verantwortlich zu sein.
Timotheus wird an dieses Erbe und den guten Einfluss erinnert, den er im Glauben hatte: eine Mutter und Großmutter, die aufrichtig und authentisch glaub(t)en.
Seit ich selbst Mutter bin, merke ich, dass es für mich kein schöneres Geschenk gäbe, als wenn sich mein gelebter Glaube positiv auf die Jesusnachfolge meines Sohnes auswirkt.
Dabei darf ich mir selbst immer wieder vor Augen malen, dass es nicht auf den perfekten, aber eben echten und ausgelebten Glauben ankommt.
Vor Jahren habe ich einmal den Satz gelesen: „Wir reproduzieren nicht, was wir predigen, sondern, wer wir sind.“
So wahr. Meinem Sohn fällt es so viel leichter, das nachzuahmen, was ich lebe bzw. wer ich bin, als das, was ich ihm lediglich durch Worte deutlich machen will.
Als Predigerin und Pastorin ist es ein erneuter Aufruf an mich, dass mein gepredigtes Wort mit meinem Tun im Einklang stehen soll.
Dieser authentische und ausgelebte Glaube hat wirklich Kraft. Er wird von Kindern eingefangen.
So war es auch bei Agnes.
Als Agnes acht Jahre alt war, ist ihr Vater unter mysteriösen Umständen gestorben. Weil der Geschäftspartner des Vaters mit dem Geld der Firma verschwunden war, wird die Familie fast über Nacht arm.
Agnes‘ Mutter versuchte, die Familie durch Näharbeiten über die Runden zu bringen. Obwohl es ihnen selbst nicht besonders gut ging, hat sie sich um die Armen und Kranken in der Nachbarschaft gekümmert. Jede Woche brachte sie einer alten Frau Lebensmittel und putzte ihr Haus. Sie nahm die Kinder einer verstorbenen Witwe in ihre Familie auf und kümmerte sich um kranke Frauen.
Wer war diese Mutter? Sie war die Mutter und das große Vorbild des Mädchens, aus dem einmal Mutter Theresa werden sollte.
Unterschätze nicht, was deine Glaubenstreue im Alltag für eine Wirkung hat!
Zur persönlichen Reflexion:
1) Wo hast du von dem Einfluss deiner biologischen oder einer geistlichen Mutter profitiert? Hast du heute noch solche „Mütter“, die Glauben und Mut für deinen Berufungsweg wecken?
2) Wo hast du so einen Einfluss auf andere, und wie kannst du sie heute und/oder längerfristig in ihrem Glauben und in ihrer Berufung stärken? Welches Erbe möchtest du an die nächste Generation weitergeben?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Dieser Bibelleseplan ist für Frauen. Er bietet kurze, tägliche Leseabschnitte, begleitet von Fragen zur Reflexion, die dir helfen, biblische Texte auf persönliche Weise zu erleben. Hier findest du Geschichten von bemerkenswerten Frauen und kannst die weibliche Seite Gottes entdecken – ein Bibelleseplan voller heilsamer Anstöße.
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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.compassion.de/