Der GalaterbriefBeispiel

Der Galaterbrief

Tag 6 von 8

Erklärungen zum Text

Zum zweiten Mal (nach Kapitel 1,6) bringt Paulus seine Verwunderung über die Galater zum Ausdruck, indem er sie als unverständig bezeichnet. Denn es kann ja nur Unverstand sein, was sie dazu gebracht hat, sich so schnell vom Evangelium abzuwenden, wo ihnen doch Paulus ganz klar gepredigt hatte, was Jesus am Kreuz für sie und die ganze Welt zur Rettung getan hatte.

Bezaubert (1) meint hier nicht direkten dämonischen Einfluss (obwohl der Satan natürlich letztlich hinter dem falschen Evangelium steht), sondern Paulus drückt damit nochmals seine Verwunderung über das aus, was in Galatien geschehen ist.

Paulus ruft die Galater selbst zu Zeugen auf. Als sie das Evangelium hörten, waren sie Heiden, die sich natürlich nicht ans Gesetz hielten. Und wie Kornelius (Apostelgeschichte 10,44-48) hatten sie den Geist Gottes empfangen, ohne gesetzestreu gelebt zu haben. Sie waren also selbst der lebendige Beweis dafür, dass Gott aufgrund des Glaubens allein rettet.

Und dann bringt Paulus erneut seine Verwunderung zum Ausdruck: Die Galater haben erlebt, wie Gottes Geist sie erfüllte, sie haben miterlebt, wie Gott unter ihnen Wunder tat und tut. Kann es noch mehr geben? Muss es noch mehr geben? Die klare Antwort lautet: Nein! Und wenn die Galater auch nur ein wenig nachdenken würden, wäre ihnen das auch klar. Noch hat Paulus aber Hoffnung, dass seine Arbeit in Galatien nicht vergeblich gewesen ist, dass die Galater sich wachrütteln lassen und erkennen, auf welch gefährlichem und dummem Irrweg sie unterwegs sind.

Fragen zum Text

  1. Als wen hatte Paulus Christus vor Augen gemalt?
  2. Wie wollen die Galater das zu Ende bringen, was sie im Geist begonnen haben?

Übertragung ins Leben

Durch den Glauben haben die Galater den Heiligen Geist erhalten, der ihr Leben veränderte. Sie wären darum schön dumm, wenn sie das jetzt aufs Spiel setzen würden. Diese verändernde Kraft habe ich auch erlebt und halte darum am Glauben fest. Vor einigen Jahren bat ich Gott darum, eine Sünde

zu überwinden, gegen die ich seit Jahrzehnten erfolglos gekämpft hatte. Und bis jetzt hat er es mir
in seiner Gnade geschenkt, dass durch Gebet und das Wirken seines Geistes diese Sünde mein Leben nicht mehr bestimmt. Ein Wunder? Vielleicht nicht. Doch im Sinn von Paulus auf jeden Fall ein für mich erlebbares Wirken der Kraft Gottes in meinem Leben, das mich auf meinem weiteren Weg mit Jesus ermutigt.

Gesprächsimpulse

  1. Warum ist es notwendig, von Jesus als dem Gekreuzigten zu sprechen?
  2. Wo handeln Sie in Ihrem Glauben „unverständig“ bzw. unlogisch (z. B. indem Sie sich Sorgen machen, obwohl das nichts bringt)?
  3. Wo in Ihrer Bekehrungs- bzw. Lebensgeschichte wird etwas vom Geist und der Kraft Gottes deutlich?
  4. Wo stehen Sie in der Gefahr,„im Fleisch vollenden zu wollen“, sich also auf Ihre eigene Kraft zu verlassen, statt auf die Kraft des Heiligen Geistes?

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Der Galaterbrief

So wie es im normalen Leben Kinderkrankheiten gibt, gibt es sie auch im Glaubensleben. Eine heisst Gesetzlichkeit. Paulus hatte sie in den gerade erst von ihm gegründeten Gemeinden in Galaxien diagnostiziert - und zwar als todbringende, also ganz und gar nicht harmlose Krankheit.

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Wir möchten uns bei Bibellesebund Schweiz für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.blb.ch/