Kapitel 2,20-23

Die vierte Botschaft erhielt Haggai am gleichen Tag wie die dritte. Sie galt nicht dem ganzen Volk, sondern war eine persönliche Verheißung für Serubbabel, dem Statthalter Judas. Die letzte Botschaft ist eine ganz besondere, denn sie bezieht sich auf die Zukunft:

Gott wird der Herrschaft der Nationen ein Ende setzen. Auch die persische Weltmacht, die zur Zeit des Tempelbaus dominierte, wird zeitlich begrenzt sein. Gott selbst wird jede menschliche Herrschaft zerstören und Sein Reich aufrichten (vgl. Daniel 2,44).

Serubbabel war der von Gott bestimmte Repräsentant, der den Plan Gottes ausführen sollte. Gott bezeichnet ihn als Seinen Knecht. Er ist damit ein Vorbild auf Christus, der „an jenem Tag“ des Gerichts über alle Völker wiederkommen wird. Jesus ist der wahre Knecht Gottes und der wahre Siegelring, der vom Vater die Vollmacht hat, über die ganze Welt zu regieren. Der Siegelring ist ein Zeichen der rechtlichen Beglaubigung und Bestätigung.

Interessanterweise ist Jesus ein Nachkomme Serubbabels (siehe Matthäus 1,12-13), sodass diese Verheißung nicht nur symbolisch gemeint ist. Serubbabel ist zugleich Vorbild und Vorfahre von Christus. Diese persönliche Prophetie wird für Serubbabel eine große Ermutigung gewesen sein, um am Haus des Herrn weiterzubauen und seine Aufgabe als von Gott berufener Führer des Volkes wahrzunehmen.

Zum Nachdenken:

Als Gottes Mitarbeiter bauen wir an dem wertvollsten „Gebäude“, das es auf dieser Welt gibt: die Gemeinde Jesu Christi. Ist das nicht ein Grund für jeden, der frustriert aufgegeben hat, wieder einzusteigen in die Mitarbeit auf der Baustelle Gottes? Jeder wird hier gebraucht und kann seine Gaben einbringen. Sei dir dabei bewusst, dass die Gemeinde Jesu Christi viel mehr ist als das, was wir im Moment sehen. Jesus will uns einbinden in die Vollendung Seines Leibes. Was für ein Vorrecht!