"Gott würfelt nicht…"

Dies ist ein bekanntes Zitat von Albert Einstein. Nun kommt das Würfeln an sich nicht in der Bibel vor, dennoch könnte man beim Lesen des heutigen Textes schon den Eindruck bekommen, dass man sich früher solcher Techniken bedient hat, oder? So lesen wir, dass bei der Verteilung des Landes das Los fallen gelassen wird. Doch was hat es mit der Methode „Das Los fallen lassen“ auf sich, die wir sogar mehrfach im Alten Testament finden?

Im Volk Israel gab es Lossteine - Urim und Tummim (Licht und Recht bei Luther) genannt. Der Hohepriester trug sie in seinem Ephod (Brusttasche). Was sie genau waren, kann man heute nicht mit Präzision sagen. Dennoch weiß man, dass sie benutzt wurden, um Gottes Willen zu erkennen. Wurden sie geworfen, ging es also darum, dass Gottes Licht und Seine Vollkommenheit sichtbar wird in einer Sache. Man vermutet, dass ein Aufleuchten dieser Steine nach dem Werfen die Zustimmung Gottes signalisierte. Blieb das Leuchten aus, hatte Gott kein Ja dazu. Die Entscheidungen fielen vor der Stiftshütte und wurden durch den Hohepriester ausgeführt. Es war also keine alltägliche Zusammenkunft. Die Israeliten wussten, dass Gott bereits eine faire Verteilung des Landes zugeordnet hatte. Sie wollten sich Seinem Willen unterordnen und befragten Ihn in einer heiligen Atmosphäre und unter bestimmten Voraussetzungen.

Auch heute offenbart uns Gott Seinen Willen. Wir brauchen heute dafür aber keine Lossteine mehr. Durch das Gebet und das Wirken des Heiligen Geistes in uns haben wir Orientierung. Was für ein Privileg! 

Zum Nachdenken:

Die Kleidung des Hohenpriesters wird im Alten Testament sehr ausführlich beschrieben. Sicherlich auch, weil er ein Bild des Herrn Jesus Christus ist, des wahren Hohenpriesters. Forsche doch heute einmal dazu nach und lass dich beeindrucken, wie das Alte und Neue Testament auch durch solche Beschreibungen genau aufeinander abgestimmt sind.