Unaussprechlich und doch weltverändernd: splagchnizomai (splachnizomäi)Beispiel
Tiefe Trauer auf der Straße bei Nain. Jesus begegnet dieser Frau an einem der vielleicht schwierigsten Tage ihres Lebens. Ihr Mann ist nicht mehr am Leben und nun ist auch noch ihr einziger Sohn gestorben. Sie muss ihn heute begraben. Was für ein Kummer und Einsamkeit. Aber nicht nur das: Eine ungewisse Zukunft liegt vor ihr. Als Witwe war sie darauf angewiesen, dass ihr Sohn für sie sorgte. Und nun war er gestorben!
Schon im Alten Testament erinnert Gott Sein Volk immer wieder daran, sich um besonders verletzliche Menschen zu kümmern. Vier Gruppen von Menschen werden immer wieder besonders hervorgehoben: die Armen, die Witwen, die Waisen und die Fremden.
Dort, vor den Toren von Nain, treffen sich zwei große Gruppen von Menschen. Die Menge, die mit Jesus geht und die Menschen, die auf dem Weg sind, um der Witwe bei der Beerdigung ihres Sohnes beizustehen. Jesus sieht diese Frau und fühlt splagchnizomai. Er ist von Mitleid ergriffen. In einigen Übersetzungen heißt es: Sein Herz ging zu ihr aus.
Er sagt zu der Frau: „Weine nicht“. Dann streckt Er Seinen Arm aus und berührt die Bahre, auf der der Leichnam des Sohnes liegt. Er spricht zu dem Jungen und befiehlt ihm, aufzustehen. Und da geschieht das Unvorstellbare. Der Junge setzt sich auf und beginnt zu sprechen. Jesus gibt einer trauernden Mutter ihren Sohn zurück.
Was hat der junge Mann wohl gesagt? Zu Jesus, zu seiner Mutter, zu den vielen Menschen, die dabei waren? Hat Jesus ihm von der Bahre geholfen und ihn zu seiner Mutter gebracht? Kannst du es vor dir sehen? Die Umarmung, die Tränen des Glücks und des Erstaunens? Die offenen Münder und fragenden Gesichter der Menschen, die um Ihn herumstanden. Zweifellos herrschte unter den Umstehenden Fassungslosigkeit. Aber auch die tiefe Erkenntnis, dass sie in der Gegenwart von jemandem stehen, der stärker ist als der Tod. Die Schlussfolgerung ist klar: Gott selbst ist hier.
Noch ein Impuls zum Weiterdenken:
1. Obwohl Trauerprozesse oftmals Monate oder Jahre lang dauern, nimmt die Anteilnahme für Trauernde, die einen geliebten Menschen verloren haben, nach den ersten Wochen des Schocks schnell wieder ab. Kennst du jemanden, der im vergangenen Jahr einen solchen Verlust erlebt hat? Fasse dir ein Herz und sprich diesen Menschen an. Vielleicht ist es das erste Mal seit längerem, dass die Trauernde Schmerz und Erinnerungen mit jemandem teilen kann.
2. Hast du selbst einen schmerzhaften Verlust erlebt? Gottes Zusage, dass der Tod überwunden ist, gilt auch für dich. Aber: Das ist leichter gesagt als geglaubt. Falls du selbst nicht in der Hoffnung auf ewiges Leben Gott deinen Schmerz anvertrauen kannst, möchte ich dich ermutigen, ein oder zwei gute Freunde anzusprechen und ihre Gebete zu empfangen. Vielleicht wird Gottes Liebe und Seine Anteilnahme darin aufs Neue spürbar.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Es ist dieses Gefühl, das man hat, wenn dich tief in deinem Inneren etwas bewegt - etwas, das so stark ist, so eindeutig, dass du nicht anders kannst als zu handeln. Es ist ein gerechte Empörung, ein Brennen im Innersten deines Wesens. Und es bewegt dich, etwas zu tun. Jesus hatte dieses Gefühl. Die Bibel nennt es splagnizomai. In diesem Leseplan erfährst du, welche Auswirkungen es im Leben Jesu und auf viele Menschen gehabt hat. Und vielleicht auch auf dich.
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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen findest du unter: https://compassion.de/