Glaube weiter

Unsere Träume und Ziele prägen unser Leben und beeinflussen unsere Entscheidungen. Aber wie können wir sicher sein, dass unsere Träume mit Gottes Willen übereinstimmen? Wie können wir sicher sein, dass wir nicht egoistischen Motiven folgen, sondern Gottes Plan für unser Leben erkennen und ihm treu bleiben? In diesem Kapitel wollen wir uns mit sechs wichtigen Fragen beschäftigen, die uns helfen, unsere Träume zu überprüfen und sicherzustellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dein Traum, den Gott dir gegeben hat, hat große Auswirkungen auf dein Leben. Ebenso ist dein Glaube nicht nur eine Sache der Hoffnung, sondern hat Auswirkungen auf dein Leben und deine Beziehung zu Gott.

Glauben heißt, einer Person zu vertrauen

Glaube ist mehr als ein hoffnungsvolles Warten auf eine bessere Zukunft. Es ist ein tiefes Vertrauen in Gott und die Bereitschaft, das eigene Leben dem Willen Gottes zu unterwerfen. Josef aus der Bibel ist ein Beispiel für jemanden, der fest an Gott geglaubt und auf Ihn vertraut hat. Auch inmitten von Schwierigkeiten und Versuchungen, wie wir später sehen werden. Sein Glaube war nicht nur eine oberflächliche Hoffnung, sondern ein fester Grund, der ihm half, seinem Traum und seiner Bestimmung treu zu bleiben.

Wie sieht dein Glaube aus? Gerade dann, wenn es in deinem Leben nicht so gut zu laufen scheint? Ist es nur verzweifeltes Hoffen oder vertraust du deinem Gott, der dich über alles liebt? Und wenn du vielleicht noch unsicher bist, ob dein Traum der richtige ist? Gottvertrauen ist lebensnotwendig. Es kann dich auch in Zeiten großer Not und Enttäuschung motivieren, an deinem Traum und deiner Bestimmung festzuhalten.

Was ist nun also der Glaube? Er ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert.

Hebräer 11,1 | Die Bibel, Neues Leben

Sechs Fragen, die du dir stellen musst

Um sicherzugehen, dass du mit Gott an einem Strang ziehst, ist es wichtig, Sein Herz zu suchen. Der Glaube an Gott ist eine Beziehung, ein Dialog. Um die Motivation für deinen Traum aufrechtzuerhalten, musst du daher wissen, ob dein Traum der richtige ist. Das ist besonders wichtig, wenn es schwierig oder emotional wird. Bevor du dich also voll und ganz auf diesen Traum einlässt, solltest du dir die Zeit nehmen, dir die folgenden sechs Fragen zu stellen.

Frage 1: Macht dich dein Traum mehr wie Jesus?

Wohin führt dich dein Traum? Warum ist dein Traum wichtig? Was ist das Wichtigste in deinem Traum? Wem nützt dein Traum am meisten? Würde Jesus auch deinen Traum träumen? Nicht jeder Traum ist es wert, verwirklicht zu werden. Manche großen Träume sind nur Pläne von Machern. Aber viele Macher sind egoistische Planer, deren Pläne vor allem ihnen selbst nützen. Solche Macher dienen in erster Linie sich selbst und wollen den größten Nutzen für sich selbst. Sie wollen Belohnung und Anerkennung. Sie stellen ihre eigenen Bedürfnisse über die anderer Menschen. Ethik, Moral und Werte sind für sie relativ. Sie benutzen andere Menschen und beuten sie aus. Solche Menschen fragen: „Was habe ich davon?“

Echte Visionäre hingegen sind Diener, denen es um das Wohl ihrer Mitmenschen geht. Ihre von Jesus geprägte Haltung lautet: „Was haben andere davon?“ Sie wollen geben, statt zu nehmen. Begeistert und mitreißend ermutigen sie andere, wachsen über sich hinaus und erwarten Großes von Gott. Sie richten ihr Handeln an ethischen und moralischen Maßstäben aus. Göttliche Träumer bringen die Welt voran, während Macher sie aushöhlen. Jesus ähnlich zu sein hat viel mit einer Haltung des Dienens zu tun.

Wem nützt dein Traum?

„Frage nicht, was dein Land für dich tun kann - frage, was du für dein Land tun kannst.“

John F. Kennedy

Frage 2: Passt dein Traum zeitlich und inhaltlich?

Eines dürfen wir nie vergessen: Jesus kommt nie zu spät und nie zu früh in unser Leben! Sein Timing ist immer perfekt. Er steht auch nie unter Zeitdruck, um unsere Träume zu erfüllen. Für jeden Traum, den du und ich träumen, gibt es bei Ihm den richtigen Zeitpunkt. Als ICF Zürich wollten wir vor Jahren ein Hotel in Zürich kaufen. Eines Morgens rief uns der Manager an und sagte: „Ihr könnt das Hotel kaufen, aber ihr müsst bis heute um 14 Uhr den Vertrag über 15 Millionen Schweizer Franken unterschrieben haben“. Wir wussten alle, dass unser Traum von einem eigenen Gebäude inhaltlich richtig war. Aber der Zeitpunkt war falsch. Gott setzt uns niemals unter Zeitdruck. Schon gar nicht bei so wichtigen Entscheidungen. Das gilt auch für unsere Träume.

Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit.

Prediger 3,1 | Die Bibel, Hoffnung für alle

Frage 3: Stimmt dein Traum mit der Bibel überein?

Gott schenkt dir und mir niemals einen Traum, der in irgendeiner Weise der Bibel widerspricht, denn sie ist das geschriebene Wort Gottes. Die Gebote, die Gott uns Menschen gegeben hat, sind nur zu unserem Besten. Wenn wir sie aber brechen und für unsere Träume missachten, dann brechen sie uns.

Himmel und Erde werden vergehen; Meine Worte aber haben für immer Bestand.

Lukas 21,33 | Die Bibel, Hoffnung für alle

Frage 4: Unterstützen andere Menschen deinen Traum?

Leider beginnen viele Menschen ein Projekt, ohne gute Freunde um Rat zu fragen. Sie gleichen dem einsamen Cowboy aus der sehr alten Marlboro-Werbung, dessen engster und vertrautester Berater das liebe, treue und schweigsame Pferd ist, auf dem er, eingehüllt in eine Wolke aus Marlboro-Rauch, in sich gekehrt irgendwo durch die einsame Landschaft reitet. Natürlich finden wir immer wieder Menschen, die uns in unserem Tun motivieren. Bei Milliarden von Menschen ist es auch keine Kunst, jemanden zu finden, der uns und das, was wir tun, toll findet. Aber es ist so wichtig, nicht nur auf die Meinung der „Lieben“ zu hören. Manchmal sind Menschen, die uns und unseren Träumen kritisch gegenüberstehen hilfreicher als solche, die grundsätzlich alles gut finden, was wir tun.

Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, da hat man Erfolg.

Sprüche 15,22 | Die Bibel, Hoffnung für alle

Mit 18 Jahren begann ich (Leo) eine Lehre als Maschinenzeichner. Eine Woche lang musste ich einen Mofamotor zeichnen, Millimeter für Millimeter. Als ich mit der Arbeit fertig war, griff ich mir an den Kopf und sagte: Nie mehr! Ich ging zu meinen Eltern und bat sie, meine Lehre beenden zu dürfen. Da sie nur das Beste für mich wollten, unterstützten sie mich bei meiner Entscheidung. Deshalb habe ich die Ausbildung nach einem halben Jahr abgebrochen.

Mein eigentlicher Traum war damals, Theologie zu studieren. Dafür braucht man jedoch eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die hatte ich aber nicht. Und deshalb haben meine Eltern diesen Wunsch in keiner Weise unterstützt. Sie hatten nichts gegen meinen Traum, nur mit dem Zeitpunkt waren sie nicht einverstanden. Also habe ich noch einmal eine Lehre als Offsetdrucker gemacht und mir nach der Ausbildung meinen Traum erfüllt. Zum Glück habe ich damals auf den Rat meiner Eltern gehört. Auch in meinem jetzigen Leben gehe ich nicht den Pfad eines einsamen Cowboys. Ich habe mir vorgenommen, Träume nur mit meiner Frau zu verwirklichen. Denn sie, ich und Gott, wir sind ein Dreamteam.

Hast du Menschen in deinem Leben, die an dich glauben, die nur das Beste für dich wollen und auf deren Rat du hörst?

Frage 5: Entspricht dein Traum auch deinen Gaben?

Als Gott Mose beauftragte, das Volk Israel aus Ägypten in das Land Kanaan zu führen, gab er ihm auch die Gabe der Leitung. Mose war ein begeisterter und leidenschaftlicher Leiter. Ein anderes Beispiel ist David. Lange bevor er König wurde, war er ein Mann, der es liebte, Lieder für seinen Gott zu singen. Und deshalb hat er viele wunderbare Psalmen geschrieben.

Wenn Gott dich beruft, rüstet Er dich auch aus. Aber oft lassen wir uns zu schnell von dem blenden, was wir jetzt sind. Wir vergessen immer wieder, was wir werden können und was in uns steckt. Vielleicht hast du auch schon einmal gedacht: „Das ist zu groß für mich. Ich bin nicht kreativ genug, um es zu lösen.“ Mit anderen Worten, du hast einen Traum, aber du glaubst nicht, dass er deinen Fähigkeiten entspricht. Wenn das dein Problem ist, denke noch einmal darüber nach! Vielleicht inspiriert dich die folgende Geschichte dazu, wieder zu träumen, auch wenn deine Begabungen und Talente noch nicht ausgereift sind.

Ein junger Amerikaner verlor eines Tages seinen Job als Zeitungsjournalist. Man sagte ihm, er habe keine Ideen und sei nicht kreativ genug. Bald fand er einen anderen Job. Doch auch dort wurde er wieder entlassen. Während er nach dieser erneuten Enttäuschung mit dem Zug von New York zurück nach Hollywood fuhr, schuf der junge Träumer 1928 eine Figur, die inzwischen Millionen verzaubert hat: Micky Maus. Walt Disney - so hieß der abgelehnte Visionär - schuf schließlich Fantasiewelten und Geschichten, die sich zu großen Kassenschlagern entwickelten. Doch der Erfolg kam nicht über Nacht. Erst die Einführung des Tonfilms ermöglichte es Disney, den ersten synchronisierten Zeichentrickfilm zu drehen und Micky Maus brachte ihm 1932 einen Oscar und damit die verdiente Anerkennung ein. Es gäbe heute kein Disneyland in Paris und keine Zeichentrickfilmklassiker, die Zuschauer in aller Welt begeistern, wenn Walt Disney seine Fähigkeiten falsch eingeschätzt hätte. Deshalb: Gib deine Träume nicht zu schnell auf.

Frage 6: Hast du Frieden mit deinem Traum?

Innerer Unfriede bleibt in der Regel so wenig verborgen wie ein Husten, unter dem wir leiden. Solange unsere Nerven flattern wie eine Fahne im Herbstwind, wir mit unserem Puls um die Wette rasen und uns obendrein den Kopf zermartern, haben wir noch keinen inneren Frieden gefunden. Chronisch nagende Unzufriedenheit lässt vermuten, dass wir uns in einem Gedanken festgekrallt haben. Doch der Friede Gottes, der höher ist als alle menschliche Vernunft, beruhigt nicht nur unsere Seele, sondern ist auch ein entscheidendes Kriterium dafür, dass wir in Gottes Plan eingebettet sind.

Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer ganzes Leben bestimmen.

Kolosser 3,15a | Die Bibel, Hoffnung für alle

Vor einigen Jahren habe ich einem Kollegen mein Auto geliehen. Am nächsten Tag brachte er mir nur den Schlüssel zurück und sagte: „Tut mir leid, aber dein Auto wirst du nie wieder sehen. Ich habe es zu Schrott gefahren.“ Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Wir überlegten, wie wir an ein neues Auto kommen sollten, denn der Kollege war weder versichert noch hatte er Geld auf der Seite. An diesem Tag beteten wir zu Gott: „Für dich ist es kein Problem, uns ein neues Auto zu geben.“ Nach dem Gebet fühlte ich einen tiefen inneren Frieden. Ich war mir sicher, dass ich in den nächsten Wochen wieder ein Auto haben würde. Nur kurze Zeit später klingelte mein Telefon und der Mann, der mich anrief, sagte: „Leo, wir wollen dir unseren BMW schenken, du musst ihn nur noch abholen.“ Und plötzlich erinnerte ich mich daran, wie ich vor Jahren an meinem damaligen Arbeitsplatz jeden Tag aus dem Fenster geschaut und dort einen BMW gesehen hatte. Damals sagte ich zu einem Kollegen: „Irgendwann bekomme ich einen BMW geschenkt.“ Er lächelte mich nur an und hielt das wohl für einen schlechten Scherz. Aber nun war mein Traum auf einmal Realität geworden. Ich war so glücklich. Gott hatte mir auf so spezielle Art und Weise einen lang gehegten Traum erfüllt.

Deine Aufgaben

Nimm dir nun etwas Zeit, um die folgende Frage zu beantworten und die Aufgabe zu bearbeiten.

Ist dein Vertrauen in Gott stark und gesund?

Prüfe deinen Traum anhand dieser sechs Fragen.

Gebet

Lieber Vater im Himmel. Ich danke Dir, dass ich eine Beziehung mit Dir haben darf. Ich will Dir von ganzem Herzen vertrauen. Bitte prüfe mein Herz und führe mich auf dem richtigen Weg. Ich danke Dir, dass Du mir auch hilfst, meinen Traum zu verstehen. Danke, hilfst Du mir durchzuhalten und weiterzumachen, auch wenn es länger dauert, als ich es mir vorgestellt habe. Du hast ein wunderbares Ziel und eine Bestimmung für mich. Ich vertraue Dir, dass ich das mit Dir erreichen werde.

Amen