Träume wie niemals zuvorBeispiel

Träume wie niemals zuvor

Tag 5 von 7

Wenn alles anders kommt

Ich (Leo) hatte den Traum, als Evangelist unterwegs zu sein. Dabei wollte ich die Welt bereisen und vor allem Menschen zu Jesus führen. Doch dann kam es, dass die frisch gegründete Kirche ICF einen Leiter brauchte. Ich wusste ganz klar von Gott, dass ich das tun sollte. Und so folgte ich diesem Ruf von Gott. Aber gleichzeitig zerbrach etwas in mir. Ich wollte doch Evangelist sein und kein Pastor einer Kirche. Es schien, als müsste ich meinen Traum begraben.

Der Traum bringt dich in die richtige Richtung

Josef hatte seinen Traum. Und das löste etwas aus. Zum einen, dass er voller Stolz überall davon erzählen musste. Aber vor allem löste es etwas bei seinen Brüdern aus. Von Neid getrieben wurde Josef nun von seinen Brüdern an Sklavenhändler verkauft. Eben noch war er der privilegierte Sohn einer eher wohlhabenden Familie und kurz darauf war er ein Gefangener, der keine Rechte mehr hatte. Anstatt dass sich nach seinem Traum die Türen öffneten, schlug alles ins genaue Gegenteil um. Zur Zeit der Bibel war es für Sklaven in Ägypten sehr hart. Sie waren gezwungen, schwere Aufgaben wie die Arbeit auf den Feldern, im Bauwesen oder im Haushalt zu verrichten. Sie waren dem Willen ihrer Besitzer unterworfen und konnten jederzeit bestraft, verkauft oder getötet werden. Wie ging es wohl Josef in dieser Zeit?

Wie gesagt, zerbrach bei mir etwas, als ich die Aufgabe übernahm, die junge ICF-Kirche zu leiten. Das ist natürlich kein Vergleich zum Trauma und der Geschichte von Josef. Und trotzdem kann ich hier deutliche Parallelen zu meinem Leben sehen. Wie bei Josef, war es auch bei mir so, dass mich mein Traum auf den Weg brachte, den Gott für mich vorgesehen hatte. Mein Traum war zwar nicht vorbei, aber wie wahr ist doch das bekannte Sprichwort: Die Wege des Herrn sind unergründlich.

Das falsche Bild muss zerbrechen

Mein Bild, was es heißt, als Evangelist unterwegs zu sein, musste sich ändern. Und das tat es auch. ICF wuchs und es entstand ein Movement mit vielen weiteren Kirchen. Jahre später erklärte mir Gott dann etwas Entscheidendes: Dadurch, dass ich mit meinem Team zusammen nach und nach weitere Kirchen gründete, kamen mehr Menschen zum Glauben, als wenn ich als Evangelist herumreisen würde. Das war mein wirklicher Auftrag und auch mein Traum!

Wahrscheinlich hätte ich mich gar nicht bewegt, wenn Gott mir nicht diesen Traum vom Evangelisieren ins Herz gelegt hätte. Aber letztendlich führte mich Gott dann auf einen anderen Weg, als ich selbst gewählt hätte. Mein Traum hat mich in die richtige Richtung bewegt, doch es war noch nicht meine wirkliche Bestimmung. Dein Traum setzt dich in Bewegung und dann wird dir Gott den Weg weisen.

Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat der Herr.

Sprüche 16,1 | Die Bibel, Hoffnung für alle

Josef hatte den Traum, dass sich seine Brüder und Familie vor ihm verbeugen. Doch seine Vorstellung davon, wie das aussehen würde, musste sich ändern. Seine Perspektive war aus Gottes Sicht falsch und viel zu klein. Josef hatte in der Zeit der Sklaverei sicherlich mit Angst zu kämpfen, war verwirrt und zutiefst enttäuscht. Es schien, als wäre sein Traum ausgeträumt. Und vielleicht hatte Josef auch einige schwierige Fragen an Gott. Seine Gefühlslage können wir nur schwer erahnen. Aber diese Achterbahnfahrt der Emotionen zwischen Wut, Trauer, Angst, Enttäuschung und Verwirrung waren bestimmt sehr real.

Wie steht es um dich? Was ist bei dir passiert, nachdem du dir deines Traums bewusst wurdest? Haben sich die Türen geöffnet oder kam alles anders als erhofft? Hast du auch ein Gefühlschaos in dir und verstehst Gott nicht mehr?

Unser Sohn Simon hatte den Traum, Hollywood-Filme zu drehen. Schon seit klein auf sind Filme, Geschichten und eigenständig zu filmen seine Leidenschaft. Doch dann hörte er klar von Gott, er sollte die Kids-Church zusammen mit einem Team leiten. Das war irgendwie alles andere, als sich mit der Filmwelt auseinanderzusetzen. Und auch bei ihm schien, als wäre der Traum erstmal ausgeträumt. Doch er hatte in einer Predigt einen Satz gehört, der ihn nicht mehr losließ: Die Liebessprache Gottes ist Gehorsam. Und so entschied sich Simon, seinen Traum nicht länger zu verfolgen, sondern die Kids-Church zu leiten.

Und dann kam die Corona-Pandemie. Auf einmal war er gezwungen, für die Kids zuhause ein tolles Online-Kirchen-Angebot zu entwickeln. Und so kam es, dass er jede Woche neue Kurzfilme drehte für die Kinder unserer Kirche. Sein Traum, mit bewegten Bildern die Herzen der Menschen für Jesus zu berühren, kam anders als gedacht, aber es kam richtig!

Wenn du tief unten bist

Josef wurde von seinen Brüdern in einen leeren Brunnen geschmissen. Traum ausgeträumt. Was tun wir in solchen Zeiten? Viele Christen gehen leider davon aus, dass sie solche Momente umgehen können, übersehen dabei jedoch die Chancen, die es dabei zu entdecken gilt. Wenn es uns gut oder zu gut geht, kann es schnell passieren, dass wir das „gute Leben“ als selbstverständlich nehmen. In Brunnen-Momenten aber denken wir darüber nach, ob wir unser Leben richtig gestalten und die Prioritäten richtig gesetzt haben. In einem „Brunnen“ wird uns bewusst, um was es wirklich geht.

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

Psalm 90,12 | Die Bibel, Luther 2017

Josef entfernte sich gefühlt immer weiter von dem, was Gott ihm im Traum gezeigt hatte. Was sollte er nun tun? Trauern und aufgeben, um sich auf neue Sachen zu konzentrieren? Es ist interessant, was wir von Josef lesen, bevor er in die Sklaverei verkauft wurde, vor allem, was sein Mundwerk betraf.

Er war Meister darin …

schlecht über seine Brüder zu reden.

überheblich von seinen Träumen zu erzählen.

nach seinen Brüdern zu sehen, um dann von ihnen zu berichten.

Als dann aber alles anders kam, als er dachte und er in der Sklaverei landete, lesen wir, dass Josef das tat, was vor seinen Füßen lag:

Er diente Potifar.

Er verwaltete sein ganzes Haus.

Er hatte Erfolg bei der Arbeit durch Gottes Gunst.

Statt zu reden und zu berichten, arbeitete er im Haus Potifars und Gott segnete sein Handeln.

Gott kommt mit dir zum Ziel

Die Brüder dachten, wenn sie Josef seinen königlichen Mantel wegnehmen, wird er auch nie als König über sie herrschen. Sie dachten, es wäre jetzt vorbei. Doch Gott hatte etwas mit Josef vor. Und diese Form der Berufung lag nicht in einem Gewand, sondern auf ihm als Person.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (...) Er führet mich auf rechter Straße um Seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn Du bist bei mir, Dein Stecken und Stab trösten mich.

Psalm 23,1-4 | Die Bibel, Luther 2017

Es mag auf dich wirken, dass der Weg keinen Sinn macht, den Gott dich führt. Aber Er kommt mit dir zum Ziel, wenn du dich von Ihm führen lässt! Verliere nicht den Mut, auch wenn der Weg in deinem Leben zurzeit holperig ist und es so aussieht, als ob du weit weg von deinem Traum bist. Beginne das zu tun, was vor deinen Füßen liegt. Konzentriere dich dabei auf deine Haltung und lass dein Herz von Gott formen. Glaube daran, dass Gott mit dir zum Ziel kommt.

„Weil Christus in mir lebt,

können mich Schwierigkeiten nicht stoppen,

können Menschen mich nicht brechen,

kann Geld mich nicht kaufen,

können Hassende mich nicht zum Schweigen bringen,

können Dämonen mich nicht besiegen.“

Unbekannt

Deine Aufgaben

Nimm dir nun etwas Zeit, um die folgende Frage zu beantworten und die Aufgabe zu bearbeiten.

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Traum in weiter Ferne liegt, schreibe deine Gefühle und Gedanken auf und bringe sie zu Gott.

Was könntest du zurzeit tun, was vor deinen Füßen liegt?

Gebet

Lieber Vater im Himmel. Danke, bist Du stets bei mir. Du weißt, wie ich mich gerade fühle und was alles in mir los ist. Ich bitte Dich, dass Du mich ruhig machst und ich neu verstehe, wie sehr Du mich liebst. Zeige mir, was meine nächsten konkreten Schritte sind, die ich ganz praktisch tun kann. Danke, dass Du mich führst.

Amen

Die Heilige Schrift

Tag 4Tag 6

Über diesen Leseplan

Träume wie niemals zuvor

Träume sind etwas Faszinierendes, oder? Manchmal inspirieren sie uns und führen uns zu Abenteuern und manchmal bringen sie unsere Ängste, Unsicherheiten und Zweifel an die Oberfläche. Aber was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass es einen Weg gibt, Gottes Traum für dein Leben zu entdecken und zu verwirklichen?

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Wir möchten uns bei ICF Church für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.icf.church/zuerich