Träume wie niemals zuvorBeispiel

Träume wie niemals zuvor

Tag 4 von 7

Vom Traum zur Bestimmung

„Also, wir waren auf dem Feld und banden das Getreide in Garben zusammen. Da richtete meine sich plötzlich auf und blieb aufrecht stehen. Eure dagegen bildeten einen Kreis darum und verbeugten sich tief vor meiner Garbe.“ „Was, du willst also König werden und dich als Herrscher über uns aufspielen?“, schrien seine Brüder. Sie hassten ihn nun noch mehr, weil er das geträumt und so selbstherrlich davon berichtet hatte. Bald darauf hatte Josef wieder einen Traum, und auch diesen erzählte er seinen Brüdern. „Hört mal zu! Ich sah, wie die Sonne, der Mond und elf Sterne sich tief vor mir verbeugten“, beschrieb er. Diesmal erzählte er den Traum auch seinem Vater. „Was soll das?“, schimpfte der. „Bildest du dir etwa ein, dass wir alle - dein Vater, deine Mutter und deine Brüder - uns dir unterwerfen?“ Josefs Brüder waren eifersüchtig auf ihn, aber seinem Vater ging der Traum nicht mehr aus dem Kopf.

1. Mose 37,7-11 | Die Bibel, Hoffnung für alle

Kennst du die berühmte David-Statue von Michelangelo? Sie ist ein Meisterwerk der Bildhauerkunst! Er wurde einmal gefragt, wie er sie aus einem Stück Marmor geschaffen habe. Er antwortete einfach: „Ich habe alles weggeschlagen, was nicht David war.“

Gott tat dasselbe mit dem Herzen Josefs. Er schlug alles weg, was nicht zu Josefs Herz gehörte. Sein falscher Stolz, seine Angst, sein falsches Machtverständnis usw. Das alles geschah nicht von heute auf morgen. Es dauerte etwa 18 Jahre vom Traum bis zu seiner Erfüllung. Aber Josef ließ sich darauf ein und sein Herz wurde Stück für Stück verändert. Er wurde vorbereitet auf das, was Gott mit ihm vorhatte.

Gott will auch in deinem Leben alles wegnehmen, was nicht du bist, was nicht zu dir gehört. Wenn das geschieht, ist das fast immer unangenehm oder sogar schmerzhaft. Vielleicht gibt es Momente, in denen du an Gottes Wegen zweifelst. Wozu dienen all die scheinbaren Umwege und Demütigungen? Warum lässt Gott so manches in unserem Leben zu, das für uns scheinbar keinen Sinn ergibt? Im Hebräerbrief lesen wir, warum Gott uns solche Momente zutraut. Nicht um dich zu zerbrechen, sondern aus Liebe zu dir arbeitet Gott an deinem Herzen.

Denn der Herr weist die zurecht, die Er liebt, und Er straft jeden, den Er als Seinen Sohn annimmt.

Hebräer 12,6 | Die Bibel, Neues Leben

Träume geben trotz Hindernissen neue Kraft

Hindernisse können unsere Träume herausfordern, aber sie geben uns auch die Möglichkeit, neue Kraft zu schöpfen. Für Josef verstrichen 18 Jahre und mehr als zehn Prüfungen musste er bestehen auf dem Weg zu seinem Traum, aber er gab trotz allem nicht auf. In folgenden Bereichen wurde Josef auf die Probe gestellt und in diesen Bereichen seines Lebens wurden Dinge „weggeschlagen“:

Stolz

Verlust

Erfolg

Reinheit

Anstrengung

Geduld

Begabung

Macht

Wohlstand

Vergebung

Der Traum zeigt das Ziel und nicht den Weg

Josef träumte davon, dass sich „Sonne und Mond“ vor ihm niederwerfen würden. Seine ganze Familie und die ganze Welt würden vor ihm knien. Kein Wunder waren seine Brüder nicht begeistert! Aber Gott vertraute Josef diesen Ausschnitt aus der Zukunft aus einem ganz bestimmten Grund an. Es würde die Dinge ins Rollen bringen und Josef eine Perspektive geben für die ihm bevorstehenden Schwierigkeiten. Und doch war sein Traum nicht seine letzte Bestimmung. Der Traum zeigte nicht einmal den Weg, der vor ihm war. Aber der Traum motivierte ihn viele Jahre lang, die Prüfungen durchzustehen und Gott zu vertrauen.

Was „schlägt“ Gott zuerst weg?

Nach und nach wurde, wie im Bild der Marmorstatue, etwas herausgeschlagen, was eigentlich nicht zu Josef gehörte. Seine oberflächlichen Vorstellungen wurden zerschlagen und seine wahre Bestimmung kam immer mehr zum Vorschein.

Eines Nachts hatte Josef einen Traum, den er seinen Brüdern erzählte. Da hassten sie ihn noch mehr. „Hört, was ich geträumt habe“, begann er.

1. Mose 37,5-6 | Die Bibel, Neues Leben

Josef redete als Jugendlicher viel und verspürte den Drang, gleich alles auszuplaudern, was er träumte und was Gott wohl mit ihm vorhatte. Das löste bei seiner Familie viel Unmut aus. Wir müssen lernen, nicht immer das weiterzugeben, was Gott uns sagt. Bei Josef begann der erste Schlag am Marmorblock seines Herzens genau an diesem Punkt. Er musste lernen, gewisse Dinge zuerst für sich zu behalten und damit mit Gott zu ringen.

Was ist es bei dir? Worauf legt Gott gerade Seinen Finger? Ist es auch, dass du zu viel über Dinge sprichst? Natürlich kann es auch ein völlig anderer Bereich sein. Aber eine Frage stellt sich auf jeden Fall: Bist du bereit, genauso wie Josef solche Tests ganz durchzugehen?

Im Englischen gibt es folgendes Sprichwort: Your test will become your testimony. (Dein Test wird zu deinem Zeugnis werden). Das war bei Josef so und das kann auch bei dir so sein. Josef war bereit, sich von Gott formen zu lassen. Und wir alle haben die Wahl: Wir können uns den Herausforderungen und Tests im Leben stellen oder vor ihnen davonlaufen. Weil Gott gute Absichten hat mit dir und genau weiß, wer du bist und was du brauchst, lohnt es sich, Ihm zu vertrauen. Wie bei der Statue von David möchte Gott alles an deinem Herzen entfernen, was nicht wirklich zu dir gehört. Nun liegt es an dir, dass du dich wie Josef darauf einlässt.

Der Weg zum Traum ist wie eine Achterbahn

Ein weiteres Bild, um zu verdeutlichen, wie sich der Weg zu deiner Bestimmung anfühlt, ist das Folgende. Genau wie Josef haben auch wir eine romantisierte Vorstellung, wie Träume in unserem Leben Wirklichkeit werden sollen. Alles passiert schnell und ohne Probleme. Die Türen gehen auf und das, was wir uns erträumen, wird über Nacht wahr. Doch das hat meistens wenig mit der Realität zu tun.

Für Josef war der Moment, wo er seinen Brüdern von seinem Traum erzählte, wie der Startpunkt einer Achterbahn: Erstmal ging es steil bergab. Seine Brüder lehnten ihn ab und er wurde als Sklave nach Ägypten verkauft. Dann wurde er in eine verantwortungsvolle Position eingesetzt, nur um sich wenig später im Gefängnis wiederzufinden. Hoffnung und Frust. Hochs und Tiefs. Klingt das vertraut? Auf jeden Fall schien sein Traum in weiter Ferne. Doch in dieser Zeit arbeitete Gott in seinem Herz und bereitete ihn auf seine wahre Bestimmung vor.

Welche Täler siehst du schon aufgrund deines Traums? Kann es sein, dass Gott dich auf das vorbereiten will, was noch folgen wird? Vielleicht sind die Täler in deinem Leben dazu da, alles, was nicht wirklich zu dir gehört, wegzuschlagen. Die Frage ist, ob du dich darauf einlassen willst. Es wird bestimmt nicht einfach. Aber wir wollen dir Mut machen, den Weg auf dich zu nehmen. Lasse dich darauf ein, alles abzulegen, was nicht zu dir gehört. Gott arbeitet liebevoll an deinem Herzen. Das tut Er nicht, um dich zu plagen, sondern damit du aufblühst und in deiner wirklichen Bestimmung leben kannst.

Bleib unabhängig von Meinungen der Menschen

Josef redete und redete über seine Träume und erhoffte sich sicherlich Applaus und Bestätigung. Statt dass er erste Schritte ging und an sich und seinem Traum arbeitete, gab er an, was noch alles Tolles auf ihn wartete. Warum tat Josef das?

Es war sein Wunsch …

nach Lob und Anerkennung.

Teil von etwas Größerem zu sein.

in der Geschichte Gottes dazuzugehören.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie wir Berufungen, Begabungen und Bestimmungen angehen können. Doch unabhängig davon, welchen Weg wir einschlagen: Unser Traum wird auf die Probe gestellt werden. Und in all diesen Herausforderungen brauchen wir die Nähe und die Führung Gottes. Achte also bei deinem Weg darauf, dass du abhängig von Gott bleibst, aber unabhängig von der Meinung anderer Menschen. Damit ist nicht gemeint, keinen Rat von guten Freunden anzunehmen, sondern es geht um dein Herz. Wenn du für den Applaus der Leute offen bist, dann bist du auch offen für die Buhrufe der Menschen. Dein Traum zeigt dir die Richtung, die Gott dir gegeben hat. Achte auf Sein Reden und Seinen Applaus.

Ich (Leo) habe einmal Reinhard Bonnke, einer der bekanntesten Evangelisten auf der Welt, gefragt, wie er mit Kritik umgeht. Er gab mir eine überraschende Antwort: „Ich lese weder Lob noch Kritik. Weder das eine noch das andere soll mich bestimmen.“

Warte nicht auf die perfekte Motivation

Viele machen sich eine Menge Gedanken und erwarten, dass von ihrer Einstellung und ihrer Herzenshaltung her alles perfekt ist. Gott tut das nicht. In der Bibel schenkte Er Josef den Traum, obwohl er ein verwöhnter Teenager war. Im Tun verändert sich dein Herz. Josef wurde ein alter und angesehener Mann mit viel Einfluss. Diese Macht nutzte er, um Gottes Plan für seine Familie und sein Volk voranzubringen. Aber bis dahin war es ein langer Weg. Darum sei ermutigt: Starte heute und wage die ersten Schritte mit Gott zusammen auf deinem Weg zu deinem Traum.

Wer immer nur auf das passende Wetter wartet, wird nie säen; und wer ängstlich auf jede Wolke schaut, wird nie ernten.

Prediger 11,4 | Die Bibel, Hoffnung für alle

Deine Aufgaben

Nimm dir nun etwas Zeit, um die folgenden Fragen zu beantworten und die Aufgabe zu bearbeiten.

Welche Schwierigkeiten im Leben machen dir gerade Mühe? Was kannst du davon lernen?

Tausche dich mit einem engen Freund/einer engen Freundin aus, wo du in deinem Charakter noch wachsen darfst, um deinem Traum näherzukommen.

Gebet

Lieber Vater im Himmel. Danke, gehst Du mit mir einen Weg. Ich vertraue Dir, dass Du mich führst. Danke, arbeitest Du auch an meinem Herzen. Ich lasse mich darauf ein und erlaube Dir, alles Destruktive wegzunehmen, was nicht wirklich zu mir gehört. Du bist mein Vater, der es gut mit mir meint und der Großes mit mir vorhat. Danke.

Amen

Die Heilige Schrift

Tag 3Tag 5

Über diesen Leseplan

Träume wie niemals zuvor

Träume sind etwas Faszinierendes, oder? Manchmal inspirieren sie uns und führen uns zu Abenteuern und manchmal bringen sie unsere Ängste, Unsicherheiten und Zweifel an die Oberfläche. Aber was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass es einen Weg gibt, Gottes Traum für dein Leben zu entdecken und zu verwirklichen?

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Wir möchten uns bei ICF Church für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.icf.church/zuerich