Auf den Kopf gestelltBeispiel

Noch immer auf diesem Berg holt Jesus zum nächsten Thema aus. Um Ihn herum sitzen vorwiegend Männer. Spätestens jetzt hat Er ihre volle Aufmerksamkeit.„Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹ Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.“ Bis hierher hat sich der ein oder andere zurückgelehnt. Mord? Kein Thema. Zorn? Auch nicht. Aber das, was Jesus jetzt anspricht, lässt selbst den Friedlichsten verstummen. Blicke reichen aus, um im Herzen die Ehe zu brechen? Unmöglich!

Lass mich an dieser Stelle zwei Gedanken loswerden. Die Lehren von Jesus sind deshalb einzigartig, weil sie nicht von dieser Welt sind. Jesus spiegelt uns Gottes Welt. Seine Maßstäbe. Seine Gesetze. Und obwohl wir in einer gefallenen Welt leben, haben wir durch den Heiligen Geist Zugang zu genau dieser Welt. Jedem der Zuhörer wird klar, dass er diese Gebote nicht aus eigener Kraft halten kann.

Und noch was. Mit diesen Worten spricht Jesus ein kulturelles Thema an, dass die Denkweise der Zuhörer auf den Kopf stellt. Denn einige sehen in ihren Ehefrauen ein Teil ihres Eigentums. Und Besitz kann man bekanntlich auch mal austauschen, wenn er veraltet. Die meisten Frauen sind damals durch wirtschaftliche Abhängigkeit ihren Männern ausgeliefert. Noch mehr, als männliche Triebe zu thematisieren, stellt Jesus die Würde der Frau in den Mittelpunkt. Sie ist mehr als ein Lustobjekt. Mehr als ein Stück Eigentum. Wie sehr diese Lehren die Denkweise der frühen Nachfolger verändert, schreibt Paulus im Epheserbrief.

„Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben.“

Vielleicht sind es genau diese Lehren, die bis heute so viele Frauen zu Nachfolgern von Jesus machen.