Auf den Kopf gestelltBeispiel

Gerade noch ging es um den Ehebruch, da macht Jesus schon das nächste Kapitel auf. Er kennt Seine Zuhörer. Und Er kennt die Tora.

„Ihr wisst auch, dass unseren Vorfahren gesagt wurde: ›Du sollst keinen Eid brechen und alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹ Doch ich sage euch: Schwört überhaupt nicht!“

Was Er damit klar Macht ist, dass Worte Macht haben. Es reicht, wenn du „Ja“ oder „Nein“ sagst. Was soll da noch ein Eid? Sei glaubwürdig. Bring deine Worte und deine Taten in Einklang. Dafür ist kein Schwur nötig. Eine einfache Antwort genügt. Ohne unnötige Details oder eine Notlüge. Die du dann vielleicht mit einem Schwur untermauern musst.

Ob Petrus sich an diese Worte erinnert, als er bei der Verurteilung von Jesus im Hof steht? Zuerst bestreitet er mit einer Notlüge Jesus zu kennen. Doch als das nicht ausreicht, schwört er: „Ich kenne diesen Menschen nicht! Gott soll mich verfluchen, wenn ich lüge!“ Und während der Hahn kräht, dreht sich Jesus zu ihm um und sieht in an. Jesus hatte es vorausgesagt. Petrus wird klar, dass Jesus tief ins Herz schaut. Er lässt sich nicht von Worten und Versprechungen blenden. Er kennt ihn durch und durch. Ein Blick genügt.

Als Jesus nach seiner Auferstehung Petrus am See Genezareth begegnet, ist es still. Sicher hallt in Petrus genau dieser Blick nach. Wie würde Jesus reagieren? Würde Er ihm Vorwürfe machen? Die einzige Frage, die Jesus hat, ist: „Liebst du mich?“ Dreimal fragt Er ihn. Und Petrus? Kleinlaut klingt seine Antwort: „Ja, Herr.“ Kein lautes Geschrei. Kein Abstreiten. Kein Schwur. Ein Einfaches „Ja.“ Es scheint, als habe Petrus verstanden, was Jesus mit Seiner Predigt vom Schwören gemeint hatte. Mit seinem Leben wird er einer der glaubhaftesten Nachfolger von Jesus. Die Begegnung mit dem Auferstanden stellt alles auf den Klopf.