Der 2. KorintherbriefBeispiel

Einleitung
„Es ist kompliziert.“ – So könnte man die Beziehung zwischen Paulus und der Gemeinde in Korinth zur Zeit des zweiten Korintherbriefs wohl am besten beschreiben.
Seit seinem ersten Brief ist viel passiert. Damals hatte Paulus klare Worte gefunden und musste einiges in der von ihm gegründeten Gemeinde ansprechen, das aus dem Ruder gelaufen war. Doch die Reaktion fiel anders aus, als er gehofft hatte: Einige Gemeindeglieder wiesen seine Kritik zurück und stellten sogar seine Autorität als Apostel in Frage. Diese Gegner von Paulus waren wahrscheinlich judenchristliche Missionare, die Paulus' Autorität untergruben und ein anderes Evangelium predigten.
Um die Situation zu klären, reiste Paulus persönlich nach Korinth – ein Besuch, der jedoch schmerzhaft und konfliktreich verlief.
Paulus gibt die Gemeinde nicht auf. Nach seiner Rückkehr schreibt er einen weiteren, sehr ernsten Brief, der uns heute nicht erhalten ist – ein Schreiben, das ihm schwer fiel zu schreiben und das er unter Tränen verfasste. Dieser sogenannte „Tränenbrief“ zeigte Wirkung: Viele in der Gemeinde erkennen ihre Fehler, kehren um und suchen die Versöhnung mit Paulus. Von dieser Entwicklung hört er durch Titus, der aus Korinth zurückkehrt – und seine Freude darüber bewegt ihn dazu, einen weiteren Brief zu schreiben: Unseren heutigen 2. Korintherbrief.
Er möchte Versöhnung fördern, noch offene Themen klären und sich zugleich an die wenigen Kritiker wenden, die ihm weiterhin misstrauen.
Der zweite Korintherbrief ist deshalb mehr als ein theologisches Schreiben – er ist ein persönliches Zeugnis von Paulus Leidenschaft für Jesus, von verletzter Liebe, von echter Versöhnung und von einem Gott, der inmitten von Zerbruch Neues wirken kann. Gott kann auch die verhärtesten Beziehungen in Gemeinden heilen – wenn man ihn lässt.
2. Korinther 1,1-11
Paulus schreibt den Korinthern von einer großen Gefahr, in der er und seine Mitarbeiter in der Provinz Asien waren. Es ist nicht genau klar, von welcher Gefahr Paulus hier spricht, aber wahrscheinlich vom Aufstand des Silberschmieds Demetrius in Ephesus (vgl. Apostelgeschichte 19,23–41). Der Tumult war so bedrohlich, dass Paulus nur knapp einem Lynchmord entging und Ephesus verlassen musste. Da Ephesus in der Provinz Asien liegt und es zeitlich passt, ist es wahrscheinlich, dass Paulus davon spricht.
Die Not ging Paulus sehr nahe und betrübte ihn tief. Doch er erkennt darin auch etwas Gutes: So wie er von Jesus getröstet wurde, kann er nun auch andere trösten.
Zum Nachdenken
Wie kannst du jemanden mit dem Trost trösten, mit dem du selbst getröstet wurdest?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan

„Es ist kompliziert“ – so lässt sich die Beziehung zwischen Paulus und der Gemeinde in Korinth zur Zeit des zweiten Korintherbriefs wohl treffend beschreiben. Auf seinen ersten Brief folgte Widerstand: Einige wiesen seine Kritik zurück und stellten sogar seine Autorität infrage. Paulus reiste persönlich nach Korinth – ein schmerzhafter Besuch. Nach seiner Rückkehr schrieb er unter Tränen einen ernsten Brief. Die Gemeinde reagierte: Viele kehrten um. Durch Titus hörte Paulus davon und schrieb erneut – unseren 2. Korintherbrief. Ein Zeugnis echter Versöhnung, verletzter Liebe und göttlicher Kraft, selbst zerbrochene Beziehungen zu heilen – auch heute noch.
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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.Christusgemeinde-Nagold.de