Der 1. und 2. Brief des Petrus und der Brief des JudasBeispiel

Nach den Ermahnungen an Sklaven, Frauen und Männern fordert Petrus alle Christen eindringlich zu einer Gesinnung der Liebe auf, die auch vor den Feinden nicht halt macht.

Ob er hier auch Feindschaft in den eigenen Reihen meint oder nur die Feindschaft von Nichtchristen, ist nicht klar ersichtlich. Aber aus den wiederholten Mahnungen im Brief zum liebevollen Umgang untereinander wird deutlich, dass es ernstzunehmende Schwierigkeiten in den Gemeinden gab.

Petrus ermahnt alle Gläubigen, gegenüber Freunden und Feinden nicht nach dem Prinzip der Vergeltung zu handeln, sondern nach dem Gebot der Feindesliebe in der Bergpredigt. Mit der Feindesliebe sind eigentlich in erster Linie Feinde des Evangeliums gemeint. Aber die Erfahrung heute und in der Kirchengeschichte zeigt, dass auch Christen wie Feinde miteinander umgehen können.

Trotz drohender Verfolgung macht Petrus den Gläubigen Mut, sich im Leiden zu bewähren, indem sie Gutes tun und sich nicht einschüchtern lassen. Durch ihr Verhalten sollen Nichtchristen fragend werden nach Jesus und dem Evangelium. Gefragt zu werden, bietet die beste Möglichkeit, um Rechenschaft abzulegen, von der Hoffnung, die in uns wohnt (Vers 15).

Zum Nachdenken:

• Wer segnend durch den Tag geht, sieht die Menschen, denen er begegnet, mit anderen Augen. Menschen mit Liebe zu begegnen können wir nur, wenn wir sie mit den Augen Jesu sehen. Das können wir nicht selbst machen, sondern uns nur schenken lassen.
• Wenn wir bereit sein sollen, von unserem Glauben Rechenschaft abzulegen, müssen wir wissen, an wen wir glauben und was wir glauben. Der Glaube umfasst beides: unsere persönliche Beziehung zu Jesus und den Inhalt, woran wir glauben.