Der 1. und 2. Brief des Petrus und der Brief des JudasBeispiel

Das Leiden als Konsequenz des heiligen Lebens ist ein zentrales Thema im ersten Petrusbrief. Wodurch wurde dieses Leiden verursacht?

Damals waren öffentliche Festgelage an der Tagesordnung. Jeder nahm daran teil und stürzte sich ins Vergnügen: „Wein, Weib und Gesang“ war angesagt. Nicht dabei waren diejenigen, die an Jesus glaubten. Bei ihnen gab es eine klare Trennlinie zwischen ihrem Leben vor und nach der Bekehrung. Sie nahmen an diesen Festgelagen nicht mehr teil und lehnten einen ausschweifenden Lebensstil ab.

Durch ihr Verhalten bildeten sie einen Kontrast zur hellenistischen Gesellschaft und provozierten damit ihre säkulare Umgebung (Vers 1-4). Als Heilige schwammen sie gegen den „Strom der Heillosigkeit“ (Vers 4). Der Hauptgrund für ihr Leiden war also ihr andersartiger Lebensstil in der Nachfolge Jesu Christi. Sie wurden deshalb als Übeltäter bezeichnet (Kapitel 2,12) und öffentlich verleumdet (Kapitel 3,16).

Wenn schon die Feindschaft von außen zunahm, sollten sie umso mehr als Gemeinschaft zusammenhalten: in der Liebe, im Gebet, im Dienen. Sie sollten ihre Häuser öffnen, um Gastfreundschaft zu pflegen. Diese Reaktion war wiederum ein Zeugnis nach außen, denn Festgelage und Ausschweifung konnten damals wie auch heute die innere Leere nicht ausgleichen.

Zum Nachdenken:

• Sind wir bereit, klare Linien in unserem Lebensstil zu ziehen, auch wenn dies bedeutet, von anderen nicht verstanden oder sogar abgelehnt zu werden?
• Leben wir als Gemeinde einen alternativen Lebensstil, der anziehend wirkt für Menschen, die suchend sind nach einem Leben mit Sinn und Hoffnung? Wie kann dieser Lebensstil praktisch aussehen?