Der 2. KorintherbriefBeispiel

Der 2. Korintherbrief

Tag 11 von 19

Paulus greift hier ein Bild aus 5. Mose 22,10 auf: „Du sollst den Esel nicht mit einem Rind gemeinsam pflügen lassen.“ Warum? Weil es einfach nicht zusammenpasst. Der eine zieht stärker, der andere ist schneller – das führt zu Spannung, Unruhe und am Ende geht nichts mehr vorwärts. Genauso, sagt Paulus, ist es, wenn Christen sich unter ein „fremdes Joch“ mit Ungläubigen spannen lassen.

Dabei geht es nicht darum, sich von Nichtchristen komplett abzugrenzen – Paulus selbst hatte viele Kontakte zu ihnen, weil er ihnen das Evangelium bringen wollte. Aber wenn es um tiefe Verbindungen geht, die prägen und beeinflussen – da ist eine klare Grenze nötig.

Denn Paulus denkt geistlich: Wie sollen Licht und Finsternis zusammenpassen? Wie kann Christus sich mit Belial – einem anderen Namen für Satan – verbinden? Wer Christus gehört, ist Tempel des lebendigen Gottes. Und der Tempel Gottes darf nicht mit Götzen vermischt werden.

Werner de Boor schreibt treffend:
„Was in seinem Wesen und in seiner Art nicht zusammengehört, das soll der Mensch nicht künstlich verbinden und in ein Joch spannen.“

Das heißt: Überall dort, wo Gläubige sich zu eng an Menschen binden, die Jesus bewusst ablehnen – sei es in engen Partnerschaften, tiefen Bündnissen oder verbindlichen Gemeinschaften – entsteht geistliche Spannung. Paulus ruft zur Absonderung auf – nicht aus Arroganz, sondern aus geistlicher Fürsorge.

Was ist aber mit bestehenden Ehen, in denen ein Partner nicht glaubt?
Paulus geht auf diese Frage im 1. Korintherbrief, Kapitel 7 ab Vers 12 ein. Er macht dort deutlich: Wer bereits in einer Ehe mit einem Ungläubigen lebt, soll diese nicht verlassen, solange der andere bereit ist, in Frieden zu leben.

Zum Nachdenken:
Wo braucht es in meinem Leben Klarheit über Grenzen – nicht aus Stolz, sondern aus Treue zu Christus, dem Herrn meines Lebens? Wo könnte eine zu enge Verbindung mein geistliches Leben schwächen?

Tag 10Tag 12

Über diesen Leseplan

Der 2. Korintherbrief

„Es ist kompliziert“ – so lässt sich die Beziehung zwischen Paulus und der Gemeinde in Korinth zur Zeit des zweiten Korintherbriefs wohl treffend beschreiben. Auf seinen ersten Brief folgte Widerstand: Einige wiesen seine Kritik zurück und stellten sogar seine Autorität infrage. Paulus reiste persönlich nach Korinth – ein schmerzhafter Besuch. Nach seiner Rückkehr schrieb er unter Tränen einen ernsten Brief. Die Gemeinde reagierte: Viele kehrten um. Durch Titus hörte Paulus davon und schrieb erneut – unseren 2. Korintherbrief. Ein Zeugnis echter Versöhnung, verletzter Liebe und göttlicher Kraft, selbst zerbrochene Beziehungen zu heilen – auch heute noch.

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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.Christusgemeinde-Nagold.de