Der 2. KorintherbriefBeispiel

Der 2. Korintherbrief

Tag 18 von 19

Wahre Stärke kommt aus der Gottesbeziehung – aus der Begegnung mit dem lebendigen Gott. Doch diese Stärke ist von außen oft nicht sichtbar. Wahrscheinlich haben die Gegner von Paulus ihm genau das zum Vorwurf gemacht: Er sei kein „echter“ Apostel – er habe ja keine besonderen Offenbarungen oder Visionen empfangen, wie die „Großen“ unter den Aposteln. Dem widerspricht Paulus. Doch man merkt, wie ungern er über solche Dinge spricht: Er berichtet in der dritten Person und bleibt vage. Es geht ihm nicht darum, sich selbst ins Rampenlicht zu stellen, sondern darum, seine Berufung zu bestätigen. Er sagt nur so viel: Er war im dritten Himmel und er hörte – wahrscheinlich zu anderer Gelegenheit – im Paradies unaussprechliche Worte. Aber er bleibt zurückhaltend. Und wir sollten auch nicht mehr hineinlesen, als er sagt.

Exkurs: Der dritte Himmel:

In der jüdischen Vorstellung zur Zeit des Paulus unterschied man verschiedene „Himmelsschichten“ – ähnlich wie wir heute vielleicht von „Atmosphäre“, „Weltall“ und „geistlicher Dimension“ sprechen würden. Man ging meistens von drei oder sogar sieben Himmeln aus.

  1. Erster Himmel: Der sichtbare Himmel – also die Atmosphäre, in der Vögel fliegen und Wolken ziehen.
  2. Zweiter Himmel: Der Bereich der Sterne und Planeten – das, was wir als das Weltall bezeichnen würden.
  3. Dritter Himmel: Der Wohnort Gottes – die unsichtbare, geistliche Welt, wo Gottes Gegenwart ist. In dieser Vorstellung war der „dritte Himmel“ der höchste und heiligste Ort.

Wichtiger als diese Vision ist ihm das, was Gott danach in sein Leben gelegt hat: einen „Stachel im Fleisch“. Was genau das war, wissen wir nicht. Aber die Folge kennen wir: Diese Schwachheit hat Paulus gelehrt, sich nicht auf sich selbst zu verlassen, sondern auf Jesus. „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“, hat der Herr zu ihm gesagt.

Zum Nachdenken
Wie gehe ich mit meinen Schwächen um? Führen sie mich näher zu Jesus – oder ziehen sie mich von ihm weg?

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Der 2. Korintherbrief

„Es ist kompliziert“ – so lässt sich die Beziehung zwischen Paulus und der Gemeinde in Korinth zur Zeit des zweiten Korintherbriefs wohl treffend beschreiben. Auf seinen ersten Brief folgte Widerstand: Einige wiesen seine Kritik zurück und stellten sogar seine Autorität infrage. Paulus reiste persönlich nach Korinth – ein schmerzhafter Besuch. Nach seiner Rückkehr schrieb er unter Tränen einen ernsten Brief. Die Gemeinde reagierte: Viele kehrten um. Durch Titus hörte Paulus davon und schrieb erneut – unseren 2. Korintherbrief. Ein Zeugnis echter Versöhnung, verletzter Liebe und göttlicher Kraft, selbst zerbrochene Beziehungen zu heilen – auch heute noch.

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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: www.Christusgemeinde-Nagold.de